Die deutsche Schriftstellerin Gabriele Wohmann starb am Montag, 22. Juni 2015, nach längerer, schwerer Krankheit in Darmstadt.
Ein unwiderstehlicher Mann“ heißt die Erzählung, mit der Gabriele Wohmann 1957 erstmals öffentlich in Erscheinung trat, abgedruckt in der vom Carl Hanser Verlag herausgegebenen Literaturzeitschrift „Akzente“. Gleich drei Verlage buhlten daraufhin um sie, bei Luchterhand fand sie ihre erste „Heimat“ als Autorin. Damit begann ihr langer erfolgreicher Weg als freie Schriftstellerin. Kritik und Publikum zollten ihr gleichermaßen große Aufmerksamkeit; Marcel Reich-Ranicki adelte sie 1967 in der „Zeit“ mit den Worten: „Gabriele Wohmann gehört zu den besten Erzählern der in den 30er-Jahren geborenen Generation. Und im Bereich der Kurzgeschichte gibt es im ganzen deutschen Sprachraum nur sehr wenige Schriftsteller, die diese Autorin übertreffen oder ihr auch nur gleichkommen.“
Gabriele Wohmann, geboren 1932 in Darmstadt als drittes von vier Kindern, wuchs in einer toleranten, musisch und intellektuell ambitionierten Familie auf, ihr Vater war ein protestantischer Pfarrer und überzeugter Gegner des Nationalsozialismus. Bereits im Alter von sechs Jahren dachte sich Gabriele Wohmann ihre ersten Geschichten aus, inzwischen umfasst ihr Œuvre über 100 Bücher (gesammelte Erzählungen, Romane, Lyrik, Essays), diverse Hörspiele sowie zahlreiche Fernseh- und Theaterstücke. Diese enorme schriftstellerische Produktivität brachte ihr die Bezeichnung „Graphomanin“ ein, über die Jahre aber auch zig literarische Auszeichnungen und Ehrungen, Stipendien und Auslandsreisen.
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