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Galeria startet Insolvenz in Eigenverwaltung

Das Amtsgericht Essen hat am 1. Februar das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für den Warenhauskonzern Galeria eröffnet. Damit nehme man eine „wichtige Hürde auf dem Weg in die Zukunft“, heißt es in einer Mitteilung der Geschäftsführung.

Zuvor hatte der vorläufige Gläubigerausschuss für die Fortsetzung der Eigenverwaltung gestimmt. Somit kann die Geschäftsführung mit dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz die Restrukturierung des Unternehmens fortsetzen. Geiwitz gilt als Restrukturierungsprofi, ist aber mit der Sanierung von Galeria Karstadt Kaufhof 2020 letztlich gescheitert. Im zweiten Anlauf soll es jetzt aber klappen. Frank Kebekus ist zum Sachwalter des eröffneten Verfahrens bestellt worden.

Das Restrukturierungskonzept wird wie folgt skizziert:

  • Galeria soll sich künftig eindeutiger positionieren – mit einem Sortiment, das „stärker auf die lokalen Bedürfnisse“ ausgerichtet werde. Dazu zähle eine kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten.
  • Alle weiter bestehenden Galeria-Filialen sollen modernisiert und auf das Konzept umgestellt werden. Die Attraktivität der Standorte werde durch die „sinnvolle Einbindung weiterer kundenrelevanter Services wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder Bürger-Services gesteigert“. Dieser Ansatz habe sich bereits in der Modellfiliale in Kassel erfolgreich bewährt.
  • Außerdem strebe man unter anderem eine führende Position in den wichtigen Segmenten Bekleidung, Beauty und Home an.
  • Die stationären Warenhäuser von Galeria sollen mithilfe eines attraktiven Gastronomie-Angebots zum lokalen Treffpunkt in der Innenstadt werden.
  • Die Filialen werden in 5 Vertriebsregionen unterteilt. Diese sollen mehr Eigenständigkeit in Bezug auf Prozesse, Abläufe, Sortimente, Personalplanung und -führung erhalten. Die Strukturen sollen effizienter mit den Abläufen der Zentrale, dem sogenannten Service Center, verzahnt sein.

Es werden noch keine Angaben dazu gemacht, welche Standorte erhalten bleiben und welche schließen müssen. Nur: Im Zuge der Sanierung werde Galeria auch das Filialnetz neu aufstellen. Dazu verhandele das Unternehmen aktuell mit Vermietern. Insbesondere von deren Zugeständnissen hänge vielfach noch ab, welche konkreten Filialen geschlossen, fortgeführt oder eventuell an einen Erwerber übertragen werden könnten.

„Fokussierung, Priorisierung, Effizienz und Schnelligkeit sind die klaren Leitplanken, die nun vom Management konsequent umgesetzt werden müssen. Wenn das gelingt, hat Galeria in Deutschland eine positive Zukunft“, lässt sich Geiwitz zitieren.

Kebekus sieht „sehr gute Chancen“, dass auch die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich Ende März stattfinden wird, dem Plan zustimmen werde.

Galeria: Mehr regionale Verantwortung wagen

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