Im Geschäft mit den Kalendern gelten eigene Spielregeln: Im buchhändlerischen Jahreskreis sind die nicht preisgebundenen Produkte eine stabile Größe, bei zunehmender Produktvielfalt ist das Segment aber auch ein Terrain, auf dem Sortimenter Orientierungshilfe benötigen. An dieser Stelle klinken sich die großen Barsortimente ein. Die Logistiker der Branche treten als Dienstleister auf, die ihren Partnern aus dem Handel mit Rationalisierungseffekten unter die Arme greifen.
Pralle Portfolios, Kataloge und Konditionen
Um möglichst viele Bestellungen über ihre Kanäle abzuwickeln, setzen die Zwischenbuchhändler die Kalenderproduktion 2011 unterschiedlich in Szene. Dabei wird auch mit einer Bandbreite von Rabattmodellen gereizt. Ein Blick auf die Offerten:
- Das Stuttgarter Barsortiment KNV legt dem Buchhandel einen Kalenderkatalog vor, der über 5200 Kalender enthält. Hinzu kommt ein begleitender Adventskalenderkatalog mit rund 400 Titeln. KNV-Einkaufsleiter Markus Fels: „Sortimenter, die mit uns eine Kalendervereinbarung abschließen, profitieren von besonders günstigen Konditionen. Wir bieten 40% Sofort-Rabatt auf alle elektronisch bestellten Kalender ab 40 Exemplare und 15% Remissionsrecht.
- Der Hamburger KNV-Konkurrent Libri geht mit einem Paket von rund 5200 Kalendern ins Rennen. Buchhändler finden das Angebot in einem Print-Katalog und einer elektronischen Datenbank. Für die im Katalog aufgeführten Kalender gilt ein Grundrabatt von 35%, unabhängig von der Auftragshöhe. Bei individuell vereinbartem Umsatzziel sind Rabatte bis zu 40% drin.
- Für über 5700 Kalender trommelt das Barsortiment Umbreit. Rund 4000 werden während der Kalender-Minimesse vom 19. Juli bis 10. September auf dem Firmengelände in Bietigheim-Bissingen vorstellt. Die Kalenderschau mit integrierter Non-Book-Präsentation ist nach vorheriger Anmeldung jeweils montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Sortimenter erhalten Rabatte von 37,5 bis 40%, gestaffelt nach Auftragswert (Start ab 1000 Euro).
- Der Zwischenbuchhändler Könemann hat rund 4000 Kalender im Portfolio, knapp die Hälfte wird während der hauseigenen Kalendermesse auf dem Firmengelände in Hagen gezeigt. Sie beginnt am 3. Juli und ist jeweils von montags bis freitags geöffnet. Interessierte Buchhändler müssen sich ebenfalls anmelden, ihnen werden auch Spiele und Spielwaren präsentiert. Die Rabatte liegen zwischen 30 und 35%, für die Produkte einiger Verlage gibt es 40%. Ab 100 bestellte Exemplare beginnt ein Bonusprogramm.
Libri hatte bereits im letzten Jahr die Kalenderschauen aus dem Programm gestrichen, KNV zieht nun nach. „Bei personell knapp besetzten Abteilungen haben immer weniger Sortimenter Zeit, die Ausstellungen zu besuchen“, konstatiert Fels im Gespräch mit buchreport. Das Unternehmen will nun vermehrt in den Kalenderkatalog investieren und die Händler „mit einem kostenlosen Marketingpaket und Kalendergittern als Leihgabe“ für die verkaufsfördernde Präsentation unterstützen.
Über Marktzahlen, Trends und Tendenzen im Geschäft mit den Kalendern informiert das buchreport.spezial 2010, das zusammen mit dem buchreport.magazin erschienen ist.
aus buchreport.express 21/2010
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