Zu Lebzeiten hatte Günter Grass stets Einwände gegen ein Denkmal für ihn in seiner Geburtsstadt Danzig (Gdansk).
Auf einer Bank in einem kleinen Park in der Nähe seines Geburtshauses saß lediglich eine kleine Bronzefigur von Oskar Matzerath, dem „Blechtrommler“ und der Hauptfigur seines wohl berühmtesten Romans. Ein halbes Jahr nach dem Tod des Literaturnobelpreisträgers wurde am Freitag eine bereits vor 13 Jahren geschaffene Figur des Danziger Ehrenbürgers Grass auf „Oskars Bank“ platziert. Er wird in einer typischen Pose gezeigt – mit einem Buch und der Pfeife in der Hand. „Der Wille von Günter Grass ist uns heilig, darum wanderte seine Figur erst einmal ins Magazin“, sagte der Danziger Bürgermeister Pawel Adamowicz zu dem Wunsch von Grass, erst nach seinem Tod „neben Oskar gesetzt“ zu werden. „Heute, an seinem Geburtstag, haben wir ihn geholt. Günter, willkommen zurück in Danzig.“ An der Feier in der nordpolnischen Hafenstadt nahm auch der Sohn des Schriftstellers, Franz Grass, teil, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP.
Der am 16. Oktober 1927 geborene Grass hatte seiner Geburtsstadt wiederholt ein literarisches Denkmal gesetzt und war seit 1993 Ehrenbürger der Stadt.
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