Die Diskussion ist eröffnet: Nachdem EU-Kommission und Regierungen eine Überarbeitung des Urheberrechts angekündigt haben, kommen aus unterschiedlichen Richtungen Vorschläge. Einen davon legt jetzt eine Gruppe aus Berlin vor. Das „Berliner Gedankenexperiment zur Neuordnung des Urheberrechts“ will das Verhältnis zwischen Urhebern, Verwertern, Nutzern und Vermittlern grundlegend neu bestimmen.
Zu der Gruppe gehören u.a. Till Kreutzer (iRights.info), der ehemalige Wikimedia Deutschland-Chef Matthias Schindler, „Süddeutsche“-Redakteur und Buchautor Dirk von Gehlen und Verlagsberater Leander Wattig.
Kernpunkte des „Gedankenexperiments“ sind u.a.:
- Die Rechte von Urhebern und Verwertern sollen künftig sauber getrennt sein. An der gegenwärtigen Praxis der Übertragbarkeit von Verwertungsrechten „krankt das Urheberrecht in erheblichem Maße“, heißt es in dem Papier.
- Statt unbefristeter ausschließlicher Nutzungsrechte sollen Kreative den Verwertern in Zukunft nur noch zeitlich befristet „exklusive Werknutzungsbewilligungen“ („Exklusivitätsversprechen“) übertragen dürfen.
- Nach Ablauf einer Frist von z.B. 5 Jahren kann die Nutzungserlaubnis weiterbestehen, aber nicht mehr exklusiv sein.
- Die Exklusivitätsversprechen sind in ein Register einzutragen, um Klarheit über Nutzungsbefugnisse zu schaffen.
Der komplette Text des „Berliner Gedankenexperiments“ kann hier heruntergeladen werden.
Kommentar hinterlassen zu "Gedankenspiele zum Urheberrecht"