Teures Pflaster: Die Kaufingerstraße in München. Foto: David Iliff, CC-BY-SA 2.5
Einzelhandelskrise? Rückläufige Kundenfrequenz? Für Top-Standorte ist das offenbar eher ein Konjunkturprogramm: Immer mehr Händler drängen in die besten Lagen der Städte und treiben die Handelsmieten in die Höhe, und diese Entwicklung wird weiter anhalten – zumindest aus Sicht der Immobilienbranche: Der Sturm auf die deutschen Handelsflächen werde nicht abflauen, denn dort sei das Risiko für Investoren geringer als etwa im Büromarkt“, erklärt Jan Dirk Poppinga vom Immobiliendienstleister CBRE.
- Teuerster Standort ist nach wie vor München mit einer Spitzenmiete von 350 Euro pro qm. Durch zahlreiche arabische Nobeltouristen, die gern deutsche Luxusboutiquen aufsuchen, ist die Kaufkraft hier besonders hoch.
- Als besonders attraktiv gilt für Händler auch das Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich. Die Folge: In Städten am Bodensee wie Konstanz oder in Regensburg sind die Mieten seit 2009 um fast 40% gestiegen.
- Im Osten geht die Kurve (von niedrigerem Niveau) noch steiler nach oben: In Magdeburg, mit einer Spitzenmiete von nur 40 Euro pro qm, sind die Mieten um 60% gestiegen und in Frankfurt/Oder um 50%.
- Dramatischer ist die Lage in der bereits hochpreisigen Hauptstadt Berlin mit dem höchsten Zuschlag aller Einkaufsmetropolen (+27% auf 280 Euro).
- In Nordrhein-Westfalen sind die Mieten für den Handel vielerorts stabil oder sogar rückläufig: Im Ruhrgebiet herrscht durch die räumliche Nähe der Städte ein Verdrängungswettbewerb. Die größten NRW-Städte Düsseldorf, Köln und Dortmund gehören aber wie gehabt zu den teuren Pflastern.
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