Bislang hatte die Mayersche vom Mediacampus Hochschulabsolventen als Volontäre per E-Learning und Blockunterricht schulen lassen, jetzt werden ab September auch die 50 neuen Auszubildenden ihren Berufsschulpart am Mediacampus absolvieren – versuchsweise, heißt es bei der Mayerschen, die sich davon als Vorteil gute Planbarkeit und ein standardisiertes Ausbildungsniveau gegenüber dezentralen Ausbildungsklassen verspricht. Auch Thalia lässt bereits seit 2006 alle Auszubildenden in eigenen Klassen in Seckbach unterrichten.
An den staatlichen Berufsschulen in Köln und Düsseldorf löst diese Entwicklung große Besorgnis aus. „Die Entscheidung der Mayerschen, alle Auszubilden nur noch in der Berufsersatzschule des Börsenvereins beschulen zu lassen, wird zu einer weiteren Verschärfung für die staatlichen Berufsschul-Standorte Köln, Düsseldorf und Dortmund führen. Wir können froh sein, wenn wir überhaupt noch eine Buchhändlerklasse zusammenbekommen“, kommentiert Peter Cremer, Bildungsgangleiter Buchhandel am Joseph-DuMont-Berufskolleg in Köln, die Lage. Der Lehrer, der 2011 als Sachverständiger in der Rahmenlehrplankommission der Kultusminister der Länder am Prozess der Neuordnung des Berufsbildes Buchhändlerin/Buchhändler beteiligt war, malt ein düsteres Bild und warnt vor irreparablen strukturellen Schäden am Ausbildungssystem, falls die Bereitschaft auszubilden weiter sinkt und die Konzentrationsprozesse in Seckbach weiter zunehmen.
Mehr zum Thema im buchreport.express 18/2013 (hier zu bestellen).
‚Die flächendeckende Ausbildung ohne Kursgebühr‘ ist akut gefährdet. Interessant wäre die Info was Mayer, Thali und Osiander für den einzelnen Azubi in Seckbach aufwenden? Oder ist es ein Abkommen zwischen der zweifelsohne rührigen Frau Kolb Klausch mit den ausbildenden Flagschiffunternehmen? Bezahlt as einzelne Sortiment um’s Eck einen gleichen Satz?