Das hat vor einem Jahr mächtig Wellen geschlagen: buchreport hatte den „Ikea-Katalog 2019“ rezensiert und augenzwinkernd als Seismograf der Veränderungen von Wohnkultur und Gesellschaftstrends durchgeblättert. Die Redaktion attestierte den dort erkennbaren Bedeutungsverlust des Buches:
- Statt der bunten Bücherreigen früherer Jahre fänden sich nur noch in Schwarz und Weiße eingeschlagene Einzelstücke als Accessoires.
- Sogar explizit als „Bücherregal“ bezeichnete Möbel enthielten Wollknäuel, Geschirr und andere Haushaltsgegenstände, aber kein einziges Buch.
Die ironische Katalogautopsie wurde damals weitläufig aufgegriffen von „Bild“ bis „FAZ“: „Dortmunder Magazin ätzt gegen Ikea“, „Billy ohne Buch“, auch war kritisch von „paranoiden Bücherfans“ die Rede oder es wurde halbernst angemerkt, der Untergang des Abendlandes beginne in Schweden …
Und der gerade jetzt wieder an 25 Mio Haushalte verteilte neue „Ikea-Katalog 2020“? Keine Renaissance der Bücherborde, aber immerhin (s. die Abbildungsbeispiele):
- In den vor einem Jahr noch buchfreien Kinderzimmern geht es bücherbunt her.
- Im Rückzugsort Schlafzimmer sind Bücher wieder mehrfach offensiver inszeniert.
- Bücherregale werden ihrer klassischen Nutzung wieder häufiger gerecht.
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