Sie gehörte zu den Politikern, die am Main Gesicht zeigten. Doch Monika Grütters hatte am Messe-Samstag nicht nur ein Lächeln auf den Lippen und warme Worte im Gepäck.
Die Kulturstaatsministerin stellte den von ihr ausgelobten „Deutschen Buchhandelspreis“ vor, der ab kommenden Jahr „zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Verbraucher“ beitragen solle. Die Details:
- Der Preis ist mit insgesamt 1 Mio Euro ausgestattet und soll kleineren, inhabergeführten Buchhandlungen mit Sitz in Deutschland zugutekommen, die sich durch innovative Geschäftsmodelle, besondere Lese- und Literaturförderung oder kulturelle Veranstaltungsprogramme auszeichnen.
- Die Hauptpreise sind jeweils mit 25.000 Euro dotiert, die weiteren Preise mit je 15.000 Euro bzw. 7000 Euro.
- Die Bewerbungen der Buchhandlungen können ab Anfang nächsten Jahres eingereicht werden. Ab Dezember wird über die näheren Details auf der Webseite der Ministerin informiert.
- Eine von der Kulturstaatsministerin berufene Jury (u.a. aus Mitgliedern des Börsenvereins, der Kurt-Wolff-Stiftung, Verlagsvertretern sowie unabhängigen Literaturkennern) soll die Preisträger vorschlagen.
Grütters sprach sich einmal mehr für den Erhalt der Buchpreisbindung, für günstige Mehrwertsteuerregelungen für Hörbücher und E-Books sowie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber großen Akteuren wie Amazon aus. Grütters: „Wie ein ‚Netz geistiger Tankstellen‘ halten sich innovative, literarisch und kulturell engagierte stationäre Buchhandlungen und stimulieren die Lust am Lesen und das Gespräch über Literatur. Sie sind wie Wegmarken der Kulturnation Deutschland.“
Die Staatsministerin hat neben dem Buchhandelspreis zusätzliche Mittel für Literaturprojekte in Höhe von 1 Mio Euro angekündigt. Damit sollen u.a. literarisch wertvolle Schriften angekauft (z.B. Heinrich-Mann-Autographen), Projekte bedeutender literaturvermittelnder Einrichtungen (z.B. „90 Jahre PEN“) und literarische Veranstaltungen (z.B. der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung) gefördert werden. Grütters will außerdem „als Zeichen für die literarische und föderale Vielfalt der deutschen Buchlandschaft“ zum 25-jährigen Bestehen des Tags der Deutschen Einheit zu einem großen Leseabend mit Autoren aus allen Bundesländern einladen.
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