Steigende Kosten im Transportgewerbe haben die Barsortimente Libri und KNV Anfang Juni 2008 dazu bewogen, ihre Bücherwagendienste lokal testweise zusammenzulegen und bislang getrennte Zustell- und Abholtouren zu kombinieren. Die Kooperation war zunächst als halbjähriges Pilotprojekt angelegt, das sich auf die Optimierung der letzten Meile – dem Weg nach den Umschlagstationen – im Großraum Berlin beschränkte.
Auf Nachfrage von buchreport resümiert KNV-Geschäftsführer Frank Thurmann: „Die Zusammenführung der Distributionsnetzwerke im Großraum Berlin ist gelungen“. Durch die Optimierung des Fuhrparks – nur noch ein Fahrzeug pro Tour und Kunde – seien bereits positive Effekte wie höhere Fahrzeugauslastung eingetreten. Strukturelle Schwachstellen gibt es dennoch:
- Der eingesetzte Fuhrpark – momentan Booxpress/Libri in Berlin-Pankow – passt hinsichtlich der eingesetzten Fahrzeuge noch nicht optimal.
- Zunehmende Zeitrestriktionen durch Fahrverbote zu bestimmten Zeiten führen zu erhöhtem Fahrzeugeinsatz und höheren Kosten.
- Die Sortierung ist wegen der Zusammenführung der Mengen aufwändig.
- Die IT-Systeme sind bisher zu wenig vernetzt, so dass die Kunden in zwei Systemen recherchieren müssen.
Das Pilotprojekt wird laut Thurmann auf weitere drei Monate bis zum 31. März verlängert: „Die anschließende Ergebnisauswertung wird zeigen, ob eine Ausweitung auf andere Regionen sinnvoll erscheint.“ Der Kostendruck steigt unterdessen weiter: Am 1. Januar ist eine neue Maut-Erhöhung in Kraft getreten. Außerdem rechnet Thurmann für 2009 wieder mit einem Ansteigen der Dieselpreise.
aus: buchreport.express 3/2009
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