Eine Meldung des Branchenblatts „Schweizer Buchhandel“ lässt auch deutsche Verlage aufhorchen: Der Internetversender Amazon hat verschiedenen Schweizer Verlagen mitgeteilt, dass künftig der Zugang zur Amazon-Datenbank geschlossen sei, über die bisher die Buchcover hochgeladen werden konnten. Für die Belieferung mit Covern stände nun „Amazon Advantage“ zur Verfügung, teilte das Unternehmen mit.
Das vor zwei Jahren gestartete „Vorteilsprogramm“, das unter anderem mit einer erhöhten Verfügbarkeit der Titel und Stammdatenpflege wirbt, lässt sich das Versandhaus allerdings mit 49,90 Euro pro Jahr bezahlen. Verlage, die das Paket bisher nicht gebucht haben, fühlen sich nun unter Druck gesetzt, denn Titel ohne Coverabbildung sind schwieriger zu verkaufen. Auch droht Nicht-„Advantage“-Buchern anderweitige Ausgrenzung: Deren Titel werden mitunter als „schwer erhältlich“ im Online-Shop angezeigt.
Eine offizielle Erklärung von Amazon, wie sie die Schweizer Kollegen gerade erhalten haben, ist in den deutschen Büros noch nicht eingetroffen. Telefonisch wurde der eine oder andere Verlag, wie beispielsweise der Berliner be.bra verlag, aber schon von der neuen Strategie unterrichtet.
Amazon-Sprecherin Christine Höger informiert auf Nachfrage von buchreport, dass der Service „Vendor Central“, mit dem Bilder auf den Webshop hochgeladen werden können, nur von Verlagen genutzt werden könne, die Amazon direkt beliefern. Demgegenüber könnten Texte weiterhin unabhängig davon, ob Amazon direkt mit dem Verlag zusammenarbeitet, auf einen FTP-Server eingespielt werden.
Auch wir – der Schenk Verlag – haben von Amazon diese Meldung erhalten, nachdem wir wissen wollten, warum wir unsere Titelbilder nicht mehr hochladen können. Wir sind empört!