Ritterschlag für den Dichter: Der Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an Jan Wagner. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung wird ihm am 28. Oktober in Darmstadt verliehen.
„Jan Wagners Gedichte verbinden spielerische Sprachfreude und meisterhafte Formbeherrschung, musikalische Sinnlichkeit und intellektuelle Prägnanz. Entstanden im Dialog mit großen lyrischen Traditionen, sind sie doch ganz und gar gegenwärtig“, lobt die Jury. Und weiter: „Seine Gedichte erschließen eine Wirklichkeit, zu der Naturphänomene ebenso gehören wie Kunstwerke, Sujets der Lebens- wie der Weltgeschichte, erste Fragen und letzte Dinge. Aus neugierigen, sensiblen Erkundungen des Kleinen und Einzelnen, mit einem Gespür für untergründige Zusammenhänge und mit einer unerschöpflichen Phantasie lassen sie Augenblicke entstehen, in denen sich die Welt zeigt, als sähe man sie zum ersten Mal.“
Wagner, 1971 in Hamburg geboren, lebt seit 1995 in Berlin. 2015 wurde er als erster Lyriker überhaupt mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet. Sein erster Gedichtband, „Probebohrungen im Himmel“ erschien 2001. Es folgten die Bände „Guerickes Sperling“, (2004), „Achtzehn Pasteten“ (2007), „Australien“ (2010), „Die Eulenhasser in den Hallenhäusern“ (Hanser Berlin, 2012) und der mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnete Band „Regentonnenvariationen“ (Hanser Berlin, 2014). Vergangenen Herbst erschien bei Hanser Berlin „Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001–2015“. Aktuell liegt sein Essay-Band „Der verschlossene Raum. Beiläufige Prosa“ (Hanser Berlin, 2017) vor.
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