Der Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an Terézia Mora. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung wird ihr am 27. Oktober in Darmstadt verliehen.
„In ihren Romanen und Erzählungen widmet sich Terézia Mora Außenseitern und Heimatlosen, prekären Existenzen und Menschen auf der Suche und trifft damit schmerzlich den Nerv unserer Zeit. Schonungslos nimmt sie die Verlorenheit von Großstadtnomaden in den Blick und lotet die Abgründe innerer und äußerer Fremdheit aus. Dies geschieht suggestiv und kraftvoll, bildintensiv und spannungsgeladen – mit ironischen Akzenten, irisierenden Anspielungen und analytischer Schärfe“, urteilt die Jury. Und weiter: „Für ihre eminente Gegenwärtigkeit und lebendige Sprachkunst, die Alltagsidiom und Poesie, Drastik und Zartheit vereint, verleiht die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Georg-Büchner-Preis 2018 an Terézia Mora.“
Mora wurde am 5. Februar 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und wuchs zweisprachig (ungarisch-deutsch) auf. Seit 1990 lebt sie in Berlin, wo sie Theaterwissenschaft und Hungarologie an der Humboldt-Universität studierte und das Drehbuch-Diplom der Deutschen Film- und Fernsehakademie erwarb. Sie arbeitet als Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Ungarischen, u.a. hat sie Werke von Péter Esterházy, István Örkény und Zsófia Bán übertragen. Ihr Debüt, der Erzählungsband „Seltsame Materie“ erschien 1999. Es folgten die Romane „Alle Tage“ (2004), „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ (2009) und „Das Ungeheuer“ (2013). 2016 veröffentlichte Mora ihren bislang jüngsten Erzählungsband „Die Liebe unter Aliens“.
Mora wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1999), dem Preis der Leipziger Buchmesse (2005), dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2010), dem Deutschen Buchpreis (2013), dem Bremer Literaturpreis (2017), dem Preis der Literaturhäuser (2017), dem Solothurner Literaturpreis (2017) und dem Roswitha-Preis (2018) ausgezeichnet.
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