Gebrauchte Bücher in der Buchhandlung? Das klingt nach selbst gemachter Konkurrenz. Bei Buchhändlerin Christel Buchow (Foto: Corinna Möller) gehört das seit der Eröffnung ihres „Kleinen Buchladens“ 2005 in Gevelsberg mit zum Geschäft.
Ihr Konzept:
- Wie in jeder Buchhandlung können die Kunden im kleinen Buchladen neue Bücher zum gebundenen Ladenpreis kaufen.
- Wer sein gelesenes Buch nicht behalten möchte, z.B. weil das Bücherregal überquillt, kann das Buch für 1,50 Euro an Christel Buchow zurückverkaufen und sich vom Erlös ein neues Buch kaufen.
- Wer die 1,50 Euro nicht direkt in ein Buch investieren oder sich auszahlen lassen möchte, kann sie ins „Guthabenbuch“ eintragen lassen. So kann Geld für einen neuen Bücherkauf angespart werden.
- Die Buchhändlerin bietet die gebrauchten Bücher anschließend im Schnitt für 3 Euro in einem Bücherwagen vor dem Geschäft an. Etwa 30 Bücher sind in der Regel im Wagen.
- Die Bücher müssen möglichst aktuell sein, höchstens 1 bis 2 Jahre alt.
- Krimis und Romane gehen besonders gut, Kinderbücher hingegen gar nicht.
Das ist doch mal eine kreative Idee, die den Kunden und Lesern sehr entgegenkommt! Ich finde es gut, wenn die Buchhändlerin neben neuen auch gebrauchte Bücher an- und verkauft. Da werden bei vielen Lesern und Käufern Preis-Hemmschwellen abgebaut.
Der Gebrauchtbüchermarkt ist ein riesiges Geschäft geworden, das meiner Ansicht nach in seiner Bedeutung von den meisten Buchhandlungen verkannt wird. Dass wir einen seit Jahren sinkenden Verkauf von Neubüchern haben, liegt meines Erachtens nicht zuletzt daran, dass der Gebrauchtbüchermarkt permanent wächst. Sozialkaufhäuser, Nachbarschaftshilfen, AWO und andere – überall werden gebrauchte Bücher aller Genres für wenige Euro verkauft. Und der Rest läuft übers Internet, wo gebraucht fast alles zu kriegen ist.