Die Buchbranche Frankreichs hat auf die Pläne der Regierung, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz anzuheben , mit massiver Kritik reagiert. Sie befürchtet Jobverluste und sogar Schließungen von Buchhandlungen. Sollte der Protest nicht fruchten, soll Plan B den Schaden begrenzen.
„Livres Hebdo“ hat Stimmen aus der Branche eingefangen:
- Der Verlegerverband Syndicat national de l’édition (SNE) stellt die Unverhältnismäßigkeit der Maßnahme heraus. Demzufolge sollen dem Staat etwa 60 Mio Euro durch die höhere Besteuerung von Büchern zugute kommen. Diese könnten ihm kaum bei seiner Entschuldung helfen, den Buchmarkt aber nachhaltig schädigen. Der Verband wirft der Regierung eine vorsätzliche Gefährdung der kulturellen Vielfalt und des kulturellen Lebens vor.
- Matthieu de Montchalin, Vorsitzender des Buchhändlerverbands Syndicat de la librairie française (SLF), wertete die Pläne als schlechte Nachricht für den ohnehin angeschlagenen Buchhandel. Der Verband wolle jetzt zunächst versuchen, das Parlament auf die speziellen Probleme des Buchmarkts aufmerksam zu machen, um den Beschluss noch abzuwenden. Sollte dies nicht gelingen, werde der SLF die Verlage dazu drängen, die Bücher-Preise anzuheben, um die negativen Auswirkungen für den stationären Handel so gering wie möglich zu halten. Die Steuererhöhung, so das Schreckensszenario, könne zu Kündigungen und sogar Schließungen von Buchhandlungen führen.
- Auch der Geschäftsführer der Multimedia-Kette Fnac, Alexandre Bompard, sieht die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes als eine Bedrohung an, die die ohnehin schwierige Situation des Handels weiter zu verschärfen drohe. Die Vorherrschaft der nordamerikanischen Marktakteure werde dadurch verstärkt.
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