© Internationaler Comic-Salon Erlangen – Foto: Erich Malter, 2012
Die breite Medienberichterstattung hat offenbar auch das Interesse des Publikums geweckt, zeigt der Blick auf die Zahlen der Organisatoren:
- Mit der Besucherresonanz sei man „mehr als zufrieden“, freut sich das Kulturprojektbüro der Stadt Erlangen: Über 25.000 Besucher haben die Organisatoren im Kongresszentrum Heinrich-Lades-Halle, bei den 24 Ausstellungen in der Stadt und den über 150 Veranstaltungen des Rahmenprogramms vom 7. bis 10. Juni gezählt.
- Insgesamt 150 Aussteller haben auf der Comic-Messe ihr Programm präsentiert. Neben Reprodukt waren alte Hasen des Metiers wie Carlsen, Cross Cult, Panini und Tokyopop mit eigenen Ständen auf dem Messegelände vertreten, während die den Markt noch testenden Literaturverlage wie Suhrkamp, Antje Kunstmann oder Knesebeck ihre Graphic Novels am Gemeinschaftsstand präsentierten.
- Rund 400 Künstler sind in annähernd 1.000 Signierstunden in Tuchfühlung zu den Fans getreten.
Künstler aus der arabischen Welt bezogen Stellung
Besonders im Fokus standen die Künstler aus der arabischen Welt: In der Hauptausstellung „Illustration der Geschichte – Comics aus der arabischen Welt“, die sich mit der Rolle der Comics im gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozess in Nordafrika und im Nahen Osten auseinandersetzt, wurden Arbeiten von über 50 Künstlern aus Ägypten, Algerien, Marokko, Tunesien, dem Libanon, Jordanien, den Palästinensischen Gebieten und Syrien präsentiert.
„Packeis“ als „bester deutscher Comic“ ausgezeichnet
- Der Preis für den besten Comic-Strip ging in diesem Jahr an „Schöne Töchter“ von Flix (Der Tagesspiegel, Berlin).
- Ausgezeichnet in der Kategorie „Bester deutscher Comic“ wurde „Packeis“ von Simon Schwartz (Avant-Verlag).
- Als bester internationale Comic gilt „Gaza“ von Joe Sacco (Edition Moderne).
- Zur besten deutschsprachigen Comic-Künstlerin wurde die Hamburger Zeichnerin Isabel Kreitz (aktuell: „Haarmann“, Carlsen Verlag) gekürt.
- Der Max und Moritz-Preis für den besten Comic für Kinder ging an „Das tapfere Prinzlein und die sieben Zwergbären“ von Emile Bravo (Carlsen Verlag).
- Mit dem Sonderpreis für die beste studentische Comic-Publikation wurden die Macher des Luzerner „Ampel Magazins“ augezeichnet.
- Das Publikum konnte die junge Oberhausener Manga-Zeichnerin Daniela Winkler mit „Grablicht“ (Droemer Knaur) überzeugen.
- Mit dem Spezialpreis der Jury wurde Rossi Schreiber, Gründerin des Verlags Schreiber & Leser ausgezeichnet.
© Internationaler Comic-Salon Erlangen – Foto: Erich Malter, 2012
Den Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk nahm der italienische Zeichner Lorenzo Mattotti (Foto Mitte) entgegen. Moderiert wurde die Max und Moritz-Gala 2012 von Hella von Sinnen (Foto li.) und dem Schweizer Journalisten und Comic-Experten Christian Gasser (re.).
Nach dieser erfolgreichen Leistungsschau blicke die deutsche Comic-Szene optimistisch in die Zukunft, so das Fazit der Organisatoren. Und man freue sich schon auf den 16. Internationalen Comic-Salon in Erlangen, der vom 19. bis 22. Juni 2014 stattfinden soll.
Kommentar hinterlassen zu "Gesellschaftskritik in Sprechblasen"