An freundlichen Konjunkturprognosen und stimmungshebenden Arbeitsmarktdaten herrscht derzeit kein Mangel. Aber dafür kann sich der stationäre Sortimentsbuchhandel gar nichts kaufen, denn entscheidend wie unerfreulich ist der Blick in die eigene Kasse:
- Im Oktober hat der Sortimentsbuchhandel 4,3% weniger umgesetzt als im Vergleichsmonat 2009 bei einer identischen Zahl der Verkaufstage.
- Damit hat sich der Aufwärtstrend des dritten Quartals nicht fortgesetzt: Der stationäre Buchhandel scheint vielmehr an die schwachen Monate des ersten Halbjahres anzuknüpfen.
- Die im Jahresverlauf seit Juli wieder stark nach oben ziehende schwarze Kurve des angesammelten Jahresumsatzes knickt so wieder leicht nach unten.
- Nach zehn Monaten beträgt der Rückstand gegenüber dem Vorjahr 2,8%.
Sachbuch und Ratgeber gehören zu den Gewinnern
Je nach Abteilung fällt die Einschätzung der Nachfrage höchst unterschiedlich aus:
- Sachbuch: Bei gebundenen Sachtiteln mussten die Buchhändler wie schon zuvor im August und September ständig die Stapel auffüllen. Alles in allem +21%, in einzelnen Segmenten wie Politik/Gesellschaft/Wirtschaft mit Zugpferd Sarrazin betrug der Zuwachs sogar 72%.
- Ratgeber: Reiseführer und Karten heben das Reisesegment auf +5%, allgemeine Ratgeber notieren leicht im Plus, weil Essen und Trinken, also Kochbücher, stolze Zuwächse erzielen.
- Kinder- und Jugendbuch: Bilderbücher und Erstlesestoff halten das Kinderbuch im Plus; zugleich erholen sich die All-Age-Romane von dem Vorjahreseinbruch.
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