Géza Gárdonyi ist bis heute einer der meistgelesenen ungarischen Autoren, dessen Hauptwerk „Sterne von Eger“ zur Pflichtlektüre an ungarischen Schulen gehört. Sein Roman „Ida regénye“ erschien 1924 postum und liegt nun unter dem Titel „Idas Scheinehe“ in der deutschen Übersetzung vor.
Der Anfang des 20. Jahrhunderts spielende Roman erzählt eine romantische Liebesgeschichte: „Suche Ehegatten für meine Tochter. Die Mitgift beträgt 300 000 Kronen in bar.“ Als der junge Maler Csaba diese Anzeige in der Zeitung liest, traut er zunächst seinen Augen nicht. Was steckt dahinter, wenn ein Vater seine Tochter „verkauft“? Die Höhe der Mitgift gibt ihm allerdings zu denken: Da die Spielschulden seines Schwagers seine Familie in den Ruin getrieben haben, wäre dieses Geld die Rettung.
Die „verkaufte Braut“ entpuppt sich als die schöne und kühle Ida, die in einer Klosterschule aufgewachsen ist und ihrem Vater, einem Weinhändler und Frauenliebhaber, offenbar im Weg steht. Die stolze junge Frau besteht darauf, dass Csaba und sie eine Scheinehe eingehen und sich anschließend in aller Form trennen. Doch der Ehevertrag hat einen Haken: Das junge Paar muss ein Jahr lang zusammenleben …
Eine kuriose und gleichzeitig romantische Geschichte, zart und mit feinem Humor erzählt. Ein Buch, das zugleich schmunzeln und träumen lässt.
Géza Gárdonyi
Idas Scheinehe
Kortina, 480 Seiten, geb.
19,90 € (D), 20,50 € (A), 31,- sFr
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