GfK Entertainment: Handelspanel Buch wird eingestellt

GfK Entertainment stellt seine Verkaufsanalysen im Bereich Buch Ende April ein. Das teilte Geschäftsführer Mathias Giloth am Rande der Leipziger Buchmesse mit. GfK Entertainment liefert bisher Daten zum Verkauf von Büchern, Populärmusik, Video und Games. Vor allem im Buchbereich gibt es seit Jahren einen sehr intensiven Wettbewerb mit dem ebenfalls in Baden-Baden angesiedelten Marktforschungsunternehmen Media Control, das künftig alleiniger Lieferant von Buchmarktzahlen auf Basis eines sehr breiten Panels von Kassen- und Warenwirtschaftsdaten sein wird. Zum Media-Control-Panel gehören auch die großen Online-Shops und Nebenmarkt-Händler.

Media Control und GfK hatten 2003 das Gemeinschaftsunternehmen Media Control GfK International gegründet. Seit 2013 gehen die über 10 Jahre verbundenen Marktforscher getrennte Wege. Media Control hatte sich dabei in den vergangenen Jahren die Kassendaten zahlreicher Händler exklusiv gesichert und sich offenbar auch bei den Kunden der Datenauswertungen entscheidende Marktanteile gesichert. Neben großen Verlags- und Handelskunden hatten zuletzt auch die Branchenverbände Börsenverein und Hauptverband des Österreichischen Buchhandels auf Media Control gesetzt. Lediglich der Schweizer Verband SBVV veröffentlicht seine Branchenzahlen auf Basis des GfK-Entertainment-Panels.

Der buchreport-Verlag Harenberg Kommunikation arbeitet bereits seit Frühjahr 2014 mit Media Control zusammen, sowohl bei der Erarbeitung der SPIEGEL-Bestsellerlisten und auch beim buchreport-Umsatztrend.

Von der Einstellung der Verkaufsanalysen durch GfK Entertianment ist das GfK Consumer Panel nicht betroffen. Auf der Basis von Haushalten, die über ihre Einkäufe Buch führen, hatte die GfK mit dem Börsenverein die „Buchkäufer, quo vadis?“-Studie erarbeitet, die der Branche vergangenes Jahr einen massiven Kundenschwund attestiert hatte.