Ob nun Lockdown light oder harter Lockdown: Die deutschen Verbraucher zeigen eine spürbare Unlust am Einkauf. Das teilt das Marktfoschungsunternehmen GfK mit. Demnach sei die Verbraucherstimmung im November „spürbar getrübt“, heißt es. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung wie auch die Anschaffungsneigung müssen – wie schon im Vormonat – Einbußen hinnehmen. Folglich prognostiziert GfK für Dezember 2020 einen Wert von -6,7 Punkten und damit 3,5 Punkte weniger als im November dieses Jahres (revidiert -3,2 Punkte).
Auslöser des aktuellen Lockdowns waren deutlich gestiegene Infektionszahlen. Trotz der weiterhin geöffneten Einzelhandelsgeschäfte bleiben die Verbraucher offenbar in deutlicher größerer Zahl den Innenstädten oder Shopping-Centern fern als sich der Handel das erhofft hat.
„Zwar bleiben die Einzelhandelsgeschäfte geöffnet, doch die erneute Schließung von Hotellerie, Gastronomie und Veranstaltungsgewerbe treffen – ebenso wie der noch immer am Boden liegende Tourismus – das Konsumklima schwer“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Damit haben sich auch die Hoffnungen auf eine rasche Erholung, die noch im Frühsommer aufkamen, endgültig zerschlagen. Die als Folge der zunehmenden Verunsicherung erneut gestiegene Sparneigung hat ebenfalls zum Rückgang des Konsumklimas beigetragen.“
Die Untersuchung zeige, so die GfK, dass rund 75% der Bundesbürger der Meinung seien, COVID-19 stelle für Deutschland eine große bzw. sehr große Bedrohung dar. Nur noch 4% zeigten sich „völlig unbeeindruckt“.
Der Indikator Konjunkturerwartung verliert 7,3 Zähler und rutscht damit auf -0,2 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Mai dieses Jahres mit -10,4 Punkten gemessen. Im Sog sinkender Konjunkturaussichten müssen auch die Einkommenserwartungen im November einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Der Indikator fällt nach einem Minus von 5,2 Zählern auf 4,6 Punkte. Zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres fehlen damit knapp 41 Punkte.
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