Der Osnabrücker Großhändler HDK hat die Traditionsmarke der insolventen Warenhauskette Hertie gekauft, um sie für hertie.de zu nutzen. Auch ein großes Büchersortiment gehört zum Portfolio.
Der am 13. September gestartete Online-Shop mit Vollsortiment verfügt auch über ein großes Buchsegment. Dieses sei für Hertie als Vollsortimenter von zentraler Bedeutung, da der Kunde Bücher in einem Kaufhaus einfach erwarte, heißt es bei Hertie auf Nachfrage von buchreport. Man arbeite im Buchsegment mit einem leistungsfähigen deutschen Grossisten zusammen – dessen Namen Hertie nicht nennt. Nach Recherchen von buchreport stellt Libri das Buch-Sortiment für Hertie bereit.
Künftig werde man bestimmte Bücher-Titel auch selbst ans Lager nehmen, erklärt Hertie außerdem.
Die beiden hertie.de-Chefs Jan (Foto: re.) und Nils Klöker, (li.), die auch Shops wie telefon.de betreiben, stimmen zum Start ihres Shops den Abgesang auf Multichannel an: Die Versuche großer Marken, den Online-Handel aufzuhalten, um dem traditionellen Handel den Rücken zu stärken, könnten als gescheitert angesehen werden, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wenn man den aktuellen Studien und Prognosen folgt, wird in ein paar Jahren bereits jeder zweite Euro im Online-Handel ausgegeben. Statt in teure Ladenflächen zu investieren, wie es auch Hertie in der Vergangenheit getan hat, investiert der Online-Handel heutzutage in qualifizierte Mitarbeiter, sehr guten Service und ein optimales Preis-Leistungsverhältnis für die Kunden.“
Die Brüder Klöker erklären außerdem, die eigenen Lieferanten seien „dankbar und erfreut, dass endlich ein zusätzlicher, starker und ernstzunehmender Handelspartner die Online-Bühne betritt und den bekannten Global Playern bereit ist, die Stirn zu bieten“. Und: „Die Welt der Lieferanten hat offensichtlich die Gefahr der immer größer werdenden Einkaufsmacht der wenigen großen Mitwettbewerber im Online-Handel erkannt.“
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