Die O’Reilly-Konferenz Tools of Change for Publishing kommt erstmals zur Frankfurter Buchmesse. Programm-Chef Andrew Savikas verspricht einen Einblick in die Zukunft der Verlags- und Medienlandschaft.
„Tools of Change for Publishing“ (TOC) gilt als bedeutendste US-Konferenz im Bereich Verlagswesen und Technologie. Was bringt die Veranstaltung nach Frankfurt?
Die Frankfurter Buchmesse als größtes Branchenevent weltweit drängt sich als Veranstaltungsort auf. In New York schlägt das Herz der US-Verlagsbranche, in Frankfurt erreichen wir ein noch größeres Publikum; denn eines ist klar: Wer mit digitalen Inhalten umgehen will, muss global denken.
Wenn es um digitale Technologien geht, ist der Wissensdurst in der Buchbranche groß. Die drei bisherigen TOC-Veranstaltungen in New York und San Jose waren ausgebucht. Rechnen Sie auch in Frankfurt mit einem vollen Haus?
Nach den ersten Reaktionen rechne ich eigentlich mit einem ausverkauften Haus, zumal am Dienstag vor der Messe alle maßgeblichen Player der Branche ohnehin schon in Frankfurt sind. In New York hatten wir zuletzt im Februar an drei Tagen mehr als 1000 Teilnehmer; die Frankfurter Konferenz geht nur über einen einzigen Tag und wird schon deshalb kleiner sein.
Was werden Sie am Main vermitteln?
TOC ist keine Technik-Konferenz, in der die Referenten in unverständlichem Fachchinesisch schwelgen, sondern eine Informationsveranstaltung für Führungskräfte der Verlagsbranche. Deshalb werden die Panels auch erstklassig besetzt sein.Wir wollen dazu beitragen, die internationale Verlags- und Medienlandschaft der Zukunft zu gestalten und einen Überblick über Trends, Innovationen und zukünftige Themen geben, sei es globale E-Book-Formate oder die Zukunft der Medien im Zeitalter von Web 2.0.
Und: Hat das gedruckte Buch noch eine Zukunft?
Ganz sicher hat es eine Zukunft. Ändern werden sich allerdings die Voraussetzungen: Ausgangspunkt heute ist die gedruckte Version, die einige auch digital lesen; in der Zukunft werden digitale Inhalte die Norm sein und bei Bedarf auch gedruckt zu haben sein.
Besitzt die TOC-Veranstaltung in Frankfurt das Zeug zur Dauereinrichtung?
Am besten stellen Sie mir die Frage in drei Monaten noch einmal. O’Reilly zeigt zum ersten Mal außerhalb der USA Flagge, eine erfolgreiche Frankfurter Veranstaltung wäre sicherlich ein guter Anfang. TOC im unmittelbaren Umfeld der Buchmesse macht zudem Sinn. Und mit der Messeleitung haben wir einen erfahrenen Partner an der Hand.
Die Fragen stellte Anja Sieg
Zur Person: Andrew Savikas
ist Vice-President Digital Initiatives bei O’Reilly Media. Der 31-Jährige ist verantwortlich für das Programm der „Tools of Change for Publishing“-Konferenz, die am 13. Oktober am Vormesse-Dienstag in Frankfurt abgehalten wird. Savikas hat u.a. an der Konzeption und Umsetzung der E-Book- und Digital-Publishing-Strategie von O’Reilly mitgearbeitet.
aus: buchreport.express 31/2009
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