Der britische Verlag Penguin testet eine neue Form des Bücher-Marketings: Meinungsführer im Social Web erhalten das Buch „Gods without Men“ kostenlos. Der Verlag hofft darauf, das beworbene Buch auf diese Weise ins Gespräch zu bringen.
- Die Idee: Die Plattform „PeerIndex“ berechnet – u.a. anhand der Zahl der Follower, Mentions und Retweets von Twitter– wie viel Einfluss eine Person auf bestimmte Gruppen hat. Penguin will Personen ansprechen, die sich für die Bereiche Philosophie, Politik, Wissenschaft sowie Indien, Amerika und Science Fiction interessieren und großen Einfluss auf die Diskussion dieser Themen haben. Die über Peer Index ermittelten Meinungsführer werden zu einer Microsite eingeladen, die das Buch „Gods without Men“ von Haru Kunzru bewirbt. Auf dieser können die angesprochenen Personen das für sie kostenlose Buch bestellen und Freunde und Bekannte dazu einladen, sich das Buch zu kaufen.
- Kritik: Der Nachrichten-Dienst „Paid Content“ stellt das Modell vor und kritisiert, dass die Kampagne nur wenige Wochen läuft. Weiterer Kritikpunkt: Obwohl sich E-Books für diese Form des Marketing geradezu anbieten, wird Kunzrus Werk nur in gedruckter Form vertrieben.
- Das Ziel: Penguin hofft darauf, dass die Meinungsführer ihren Einfluss nutzen und sich angeregt fühlen, das Buch ins Gespräch zu bringen. Der Verlag betrachtet sich für eine solche Werbeform als Pionier der Branche und will mittels der Kampagne testen, inwieweit Social Media Marketing traditionelle Werbeformen ergänzen kann. Penguin-Pressesprecher Joe Pickering betont jedoch, dass derartige Kampagnen klassische Rezensionen nicht überflüssig machen können.
Die Kampagne soll nur in Großbritannien stattfinden. Sofern sie erfolgreich ist, soll das Konzept auch auf weitere Penguin-Titel übertragen werden.
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