In den Dependancen der großen Ketten haben fremdsprachige Titel bereits ihren festen Platz, auch für mittlere und kleine Sortimenter werden sie zunehmend interessant und verfügbar: Neben den Hauptimporteuren Petersen und Libri will sich nun auch der Zwischenbuchhändler KNV ein größeres Stück vom Kuchen sichern. Als Expertin für Bücher aus dem Ausland verstärkt Maren Höll seit Kurzem die Kundenbetreuung der Stuttgarter. Weil die Welt immer weiter zusammenwächst, verspricht fremd- und vor allem englischsprachige Literatur abrundende Umsatzchancen.
Die demografischen Faktoren sprechen dafür, dass die Nachfrage nach Originalausgaben – vor allem nach Bestsellern angloamerikanischer Starautoren, aber auch nach Fachbüchern – weiter zunehmen wird. Die Käufer werden weltläufiger und gute Kenntnisse der englischen Sprache zur Selbstverständlichkeit. Die Strategen in den Marketingabteilungen großer Verlage wissen, welche Rolle die globale Vernetzung über das Internet bei der Gestaltung von Werbekampagnen spielt. Wenn in den USA für den neuen Stephen King getrommelt wird, stehen sofort auch viele seiner Fans im Rest der Welt in den Startlöchern.
Die Zahl der Kunden, die nicht lange auf die deutsche Übersetzung eines angesagten Top-Sellers warten will und muss, ist in den letzten Jahren gewachsen. Das belegen nicht nur die Erfolge der letzten englischsprachigen Harry-Potter-Bände auf der „Spiegel“-Bestsellerliste Hardcover Belletristik. Die Beschäftigung mit den nicht preisgebundenen Importen ist auch aus einem anderen Grund vielversprechend: Wenn das Umfeld stimmt, bieten sie selbst kleineren Sortimentern im Wettbewerb eine Chance der Profilierung.
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