Eurokrise und starker Franken treiben die Schweizer Buchkäufer seit Anfang des Jahres zusehends ins Ausland und auf Amazon. Umso mehr überrascht es, dass jetzt gleich zwei Buchhandlungen im grenznahen Basel eröffnet haben – und das in nur 300 Metern Entfernung voneinander im Stadtteil Kleinbasel.
Dabei wussten Buchladen Kosmos und Buchhandlung Müller Palermo (Foto: Iris Müller) von der Eröffnung des Nachbarn zunächst nichts.
„Unsere Sortimente sind zum Glück ziemlich anders ausgerichtet“, hat Müller-Palermo-Inhaberin Iris Müller festgestellt, die neben Büchern Nonbooks wie Adventskränze und Brot auf ihrer 60qm großen Fläche anbietet und damit den Kundenkreis erweitern und lokale Synergien schaffen möchte. Statt Konkurrenz sieht sie in den Nachbarn die Möglichkeit, sich zu ergänzen. „Als kleine Nischenbuchhandlung punkten wir mit persönlichem Kontakt, Beratung, einem speziell ausgewählten Sortiment und schließen damit auch eine Marktlücke im Quartier“, meint sie. In Kleinbasel gab es zuvor keine Buchhandlung.
Ähnlich versteht sich Buchladen Kosmos (Foto: Franca Schaad), dessen Fläche 30qm beträgt: „Es ist klar, dass wir keine Konkurrenz zu Amazon sein können. Deshalb versuchen wir eine Nische abzudecken und bieten Bücher lokaler Verlage an, die es z.T. auf Amazon nicht gibt“, so Simon Krebs, der den Buchladen gemeinsam mit Franca Schaad und Anna Weber führt. Kunstbücher, Reiseführer, Kinderbücher und Magazine bestimmen neben Belletristik ihr Sortiment.
Sowohl Müller Palermo als auch Kosmos haben nur in der zweiten Wochenhälfte geöffnet, dafür aber auch sonntags. Das biete sich an, da viele Kunden nicht als Laufkundschaft, sondern gezielt kämen, meint Müller. Kosmos hofft, vom Café Frühling nebenan zu profitieren, dass besonders sonntags stark frequentiert wird.
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