Die seit Jahren anhaltende Erosion der Presseverkaufsstellen hält an: Der Bundesverband Presse-Grosso hat in seiner jährlichen Einzelhandelsstrukturanalyse (Ehastra) das Vertriebsnetz analysiert und beobachtet dabei – wie auch schon in den Vorjahren – die Folgen der allgemeinen Konzentration im Einzelhandel. Das sind die zentralen Befunde:
- Standorte: 2017 wurden in Deutschland 104.438 Presseverkaufsstellen gezählt. Das ist ein Rückgang um 3,3%.
- Fluktuation: Mehr als 6000 Einzelhändler stellten den Presseverkauf ein, dafür wurden etwa 3000 neue Verkaufsstellen eingerichtet.
- Verlierer: Die stärksten Rückgänge gab es bei Kiosken, Pressefachgeschäften und kleinen Lebensmittelmärkten.
- Filialisierung: Vor allem ungebundene, nicht im Filialverbund arbeitende Einzelhändler, die mehr als die Hälfte der Presseeinzelhandelsgeschäfte stellen, verlieren weiter an Boden. Ihr Anteil ist gegenüber 2016 um 3 Prozentpunkte zurückgegangen und liegt jetzt noch bei 54,2%. Beim Pressevertrieb zugelegt haben gebundene, aber von Inhabern/Franchise-Nehmern selbstständig geführte Geschäfte.
Weitere Schrumpfung des Marktes erwartet
Die Absatz- und Umsatzbilanz des Presse-Grossos liegt noch nicht vor. Die negativen Zahlen für das 1. Halbjahr und die abermals weniger gewordenen Verkaufsstellen lassen aber erwarten, dass sowohl Absatz als auch Umsatz im Minus liegen werden. Die Grossisten erfassen in ihrer Studie nicht die wichtige Pressevertriebsschiene der Bahnhofsbuchhändler. Diese werden direkt von den Verlagen beliefert.
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