Nele Neuhaus (Mitte) im Gespräch mit den buchreport-Redakteuren Lisa Neis (re.) und Rainer Uebelhöde (li.).
Bevor Nele Neuhaus von Ullstein entdeckt wurde, hat die heutige Bestsellerautorin ihre Romane in Eigenregie veröffentlicht. Im Gespräch mit den buchreport-Redakteuren Lisa Neis und Rainer Uebelhöde berichtete Neuhaus am Buchmesse-Freitag im Selfpublishing-Forum von ihren Erfahrungen mit dem Selbstverlegen, als das Wort Selfpublishing noch nicht in aller Munde war.
Gut gelaunt gab sie den Zuhörern, darunter zahlreiche potenzielle Selfpublisher, Auskunft über ihre Anfänge als Schriftstellerin. Sie erzählte von ihren Kontaktversuchen bei Verlagen, denen sie ihr komplettes Manuskript geschickt hatte („das war der komplette Wahnsinn“) und ersten Gesprächen mit einem Literaturagenten („ihr Machwerk hat in Deutschland keine Chance“). Den künftigen Autoren gab Neuhaus mit auf den Weg, sich von Rückschlägen nicht abschrecken zu lassen und selbst Gas zu geben: „Ein hohes Maß an Engagement ist wichtig!“
Die Karriere der Autorin selbst bog durch die Entdeckung von Books on Demand in die richtige Richtung ein. Mutig ließ sie 500 Exemplare ihres Buchs drucken, die dank hartnäckiger Eigenvermarktung den Weg zu den Lesern fanden. Nachdem Neuhaus in der Taunus-Region bereits bekannt war, wurde eine Ullstein-Lektorin auf die Schriftstellerin aufmerksam. Und der Rest ist Geschichte.
Die rasante Entwicklung von Selfpublishing und das damit verbundene Emporkommen zahlreicher Dienstleister begrüßte die Autorin: „Man sieht daran, dass viele Leute schreiben wollen.“ Sie hat beobachtet, dass die Verlage sich dank der Selbstverleger öffnen, weil sie auf der Suche nach Talenten sind. Kritisch merkte Neuhaus allerdings an, dass E-Books für 99 Cent nicht den Wert der Arbeit spiegeln, und brach noch eine Lanze für die Verlage: „Was ein kommerzieller Verlag alles leistet, schafft man zeitlich nicht als Einzelkämpfer.“
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