Deutschland ist der größte Markt für Amazon außerhalb der USA. Der deutsche Amazon-Shop spielte im vergangenen Jahr 8,7 Mrd Dollar ein (umgerechnet rund 6,5 Mrd Euro) und ist mit geschätzt 1,6 Mrd Euro Buchumsätzen mittlerweile der mit Abstand größte deutsche Buchhändler (hier mehr). Ein Erfolg auf der Grundlage niedriger Kosten u.a. durch Steueroptimierung
Denn: Diese Umsätze werden über Luxemburger Gesellschaften abgewickelt, zur Steuervermeidung, wie aktuell die „FAZ“ vorrechnet: Amazon.de weise nur einen Vorsteuergewinn von 10,2 Mo Euro aus und zahlte 3,2 Mio Euro Steuern, wie aus der im „Bundesanzeiger“ veröffentlichen Bilanz hervorgehe. Letztendlich fließe, so die „FAZ“, „ein Großteil der Erlöse an die in Luxemburg angesiedelte Amazon Europe Holding Technologies, die einen Gewinn von 118 Millionen Euro auswies. Als steuerbefreite Partnernschaft zahlte diese keine Steuern.“
Vor diesem Hintergrund werben Einzelhändler mit „Wir zahlen Steuern“, so eine Kampagne im vergangenen Herbst. Auch der neu gegründete deutsche Buchhändlerverein Buy local streicht heraus, dass die Mitgliedsunternehmen und Mitarbeiter mit ihren Steuern dazu beitragen, „dass Kindergärten, Schulen, Freizeit- und Kultureinrichtungen für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden können“.
Neben der Kritik an Amazons Steuervermeidung wird auch der Umgang mit Mitarbeitern kritisch verfolgt. Aktuell gibt es Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft Verdi darüber, ob Amazon-Mitarbeiter nach dem niedrigeren Logistik-Tarif oder wie von Verdi gefordert, nach dem Einzelhandelstarif entlohnt werden sollen (hier mehr).
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