Die Krise der taumelnden Karstadt-Mutter Arcandor beschäftigt die Presse: Nachdem der Bund sowohl einen Notkredit als auch eine Staatsbürgschaft abgelehnt hat, sehen die Blätter den Handels- und Touristik-Konzern unmittelbar vor der Insolvenz. Grund für die Ablehnung sei das zu geringe Engagement von Gläubigerbanken, Aktionären und Alteigentümern, berichtet u.a. der „Tagesspiegel“. Ob die Entscheidung der Politik endgültig sei, stehe allerdings noch nicht fest. Eine Fusion mit dem Konkurrenten Kaufhof zur Warenhaus AG werde aber immer wahrscheinlicher.
Die „Süddeutsche“ warnt in einem Kommentar vor Staatshilfen für den angeschlagenen Konzern: Mit Blick auf die langfristigen Kosten einer Rettung solle der Staat diese privaten Investoren überlassen. „Und noch etwas gilt es zu bedenken: Wer die Jobs bei Karstadt mit Staatshilfe erhält, gefährdet sie beim Einzelhändler nebenan, beim kleinen Schreibwarenladen ebenso wie beim traditionsreichen Herrenausstatter. Denn die Deutschen werden keinen Euro mehr ausgeben, nur weil Karstadt gerettet wird.“ Die kleinen Händler seien für das Bild der Innenstädte aber noch wichtiger als die großen Kaufhäuser.
Wie u.a. die „FAZ“ berichtet, will Arcandor seinen Antrag auf staatliche Hilfen noch einmal nachbessern. Der „verbesserte“ Antrag werde noch am heutigen Vormittag in Berlin vorgelegt, schreibt das Blatt. Einen neuen Krisenherd des Konzerns sehen die Frankfurter indessen bei der Fürther Versandhandelstochter Quelle aufbrechen, die von der Konsumkrise gebeutelt wird.
Das „Handelsblatt“ beobachtet derweil bereits, wie sich die Konkurrenten des angeschlagenen Kaufhaus-Konzerns nach den Filetstücke aus derr Insolvenzmasse die Finger lecken.
tagesspiegel.de, tagesspiegel.de, „Süddeutsche Zeitung“ (Seite 1, 17, 18, 19), ftd.de, faz.net, handelsblatt.com, sueddeutsche.de
BÜCHER & AUTOREN
Arnold Stadler erhält den diesjährigen, mit 20.000 Euro dotierten Kleist-Preis.
fr-online.de
Cees Nooteboom bekommt den renommierten, mit 40.000 Euro dotierten Prijs der Nederlandse Letteren verliehen.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 33)
Triviales und Pornografisches findet Dorothea Dieckmann allzu oft in der aktuellen Buchproduktion: „Einst haben Charles Bukowski oder Henry Miller mit ihren freizügig-obszönen Texten die Gemüter bewegt. Heute beschert uns der Buchmarkt mit weichgespülter Pornografie vornehmlich von Autorinnen, die sich und ihre Leser dem Spott preiszugeben scheinen.“
nzz.ch
Donald Duck: Zum (offiziellen) 75. Geburtstag der berühmten Ente.
welt.de, „Süddeutsche Zeitung“ (Seite 12)
Donna Leon mit ihrem 17. Krimi auf Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste.
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Mahmud Doulatabadi: Interview mit dem prominentesten Schriftsteller Irans über Leben und Schreiben im Mullah-Staat.
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Stefan Slupetzky: Der Krimi-Schriftsteller im Interview.
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AUSLAND
Griechenland: Buchmesse in Thessaloniki mit dem Gastland Deutschland zog viele Besucher an.
nzz.ch
ONLINE
Piratenpartei: Der Wahlerfolg der Partei, die für das Recht auf freie Downloads eintritt, lässt auch etablierte Parteien in Schweden vom Urheberrecht abrücken. Auch in Deutschland haben die Sympathisanten der Internetpiraten viele Stimmen von jungen Wählern bekommen.
sueddeutsche.de
Internetpiraterie: OLG Frankfurt entscheidet, dass Vorratsdatenspeicherung nicht zur privaten Rechtsverfolgung dient. Damit erschwert das Gericht die Verfolgung von Raubkopierern: Sie können nur noch ermittelt werden, wenn der Rechteinhaber unmittelbar nach dem Herunterladen die Verfolgung beginnt.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 12)
iPhone: Am Montag stellt Apple die nächste Generation seines Kulthandys vor.
ftd.de, faz.net
Zeitungen- und Zeitschriftenverlage fordern in einer Resolution ein eigenes Leistungsschutzrecht, um geistiges Eigentum im Internet besser schützen zu können.
tagesspiegel.de, faz.net
SZENE
Ilse Aichinger: Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Salzburg würdigt die Literatin.
derstandard.at
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