Die Buchempfehlungsplattform MyBook ist den Start-up-Tod gestorben und online nicht mehr verfügbar. Mybook war unter Leitung der ehemaligen Ullstein-Marketingleiterin Antonia Besse als eigene Gesellschaft ausgegründet worden, mit Ullstein, Bonnier Deutschland und der Start-up-Schmiede Etventure als Investoren. Die Buchempfehlungsplattform sollte eine Alternative zum Algorithmus bieten:
- Der Nutzer füllte einen Fragebogen aus, auf dessen Basis ihm Buchexperten regelmäßig individuelle Titel von Verlagen, auch außerhalb des Bonnier-Konzerns, vorschlugen.
- Die Titel konnten dann direkt über Mybook.de gekauft werden, die Auslieferung übernahm das Barsortiment Libri.
- An den persönlichen Buchempfehlungen verdiente MyBook nichts – der Gewinn wurde ausschließlich aus der Buchhandelsmarge gezogen, also aus den Verkäufen.
Das Angebot wurde laut Ullstein-Geschäftsführer Alexander Lorbeer „sehr gut angenommen“: Zuletzt habe MyBook über 110.000 registrierte Nutzer gezählt, die regelmäßig persönliche Buchempfehlungen per E-Mail bekamen. Die Zahl der Buchkäufer lag bei über 10.000. Zudem habe eine Befragung eine hohe Kundenzufriedenheit ergeben.
Dass es trotzdem zum Aus gekommen ist, lag an hohem finanziellen Mehrbedarf: „Die Wachstumsperspektive, die wir für ein nachhaltig profitables Geschäft gebraucht hätten, wäre unverhältnismäßig teuer zu erkaufen gewesen“, sagt Lorbeer. „Sowohl wir als Ullstein als auch als Bonnier-Gruppe konnten und wollten diese Investitionssumme nicht stemmen.“
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