Auf Anfrage von buchreport erklärte die Mayersche, es habe zwar am Neumarkt eine Mitarbeiterversammlung gegeben, dort sei aber nicht über die Mehrarbeit abgestimmt worden.
Mayersche-Mitarbeiter stimmen über Mehrarbeit ab
Hände weg vom Kugelschreiber
Wie im buchreport.express 40/2012 vermeldet, hat die Mayersche, die nach Einzelhandelstarif zahlt und rechnet, seine ca. 800 Mitarbeiter gebeten, ihre Wochenarbeitszeit ab Dezember 2012 „freiwillig und widerruflich“ von 37,5 auf 40 Stunden bei Vollzeit ohne Lohnausgleich zu verlängern und auf die Spätöffnungszuschläge von 18.30 bis 19 Uhr zu verzichten. Sollten mindestens 60% der Mitarbeiter zustimmen, sichert die Unternehmensführung im Gegenzug zu, den Bestand der derzeitigen Arbeitsverhältnisse für das Jahr 2013 beizubehalten.
Der Kölner „Express“ berichtet, dass die Mitarbeiter der Kölner und Umland-Filialen für den heutigen Dienstag, 7.30 Uhr, in die Filiale am Neumarkt einbestellt wurden, um ein entsprechendes Papier zu unterschreiben.
Mayersche-Chef Hartmut Falter hatte in Gesprächen in den 45 Buchhandlungen auf die mäßige Geschäftsentwicklung in der Buchbranche verwiesen, ohne zu dramatisieren („Wir bleiben rentabel“). Das Familienunternehmen habe sich immer „vorausschauend den Marktentwicklungen gestellt“. Gegenüber buchreport erklärte Falter im Vorfeld der Unterschriftenaktion, es habe „zahlreiche positiven Rückmeldungen“ und auch Unterstützung durch die in einigen Unternehmensteilen vorhandenen Betriebsräte gegeben.
Die Gewerkschaft Verdi zeigt sich dagegen laut „Express“ wenig begeistert. „Im Umkehrschluss heißt das doch: Wenn ihr nicht unterschreibt, schließen wir Filialen und schmeißen Leute raus“, zitiert das Boulevard-Blatt die Kölner Gewerkschaftssekretärin Birgit Döring. „Die Unterschrift ist also keineswegs freiwillig. Es handelt sich um blanke Erpressung. Also: Hände weg vom Kugelschreiber. Gründet endlich einen Betriebsrat.“
http://www.labournet.de/branch…
Guter, kritischer Artikel, ich kann mich als Betriebsrätin nur anschließen: „Gründet endlich einen Betriebsrat“!