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Hängen zum Auftakt

Der April brachte dem Handel in diesem Jahr ein spätes und verhaltenes Ostergeschäft. Jetzt ruhen die Hoffnungen für das wichtige zweite Halbjahr auf den Verlagsprogrammen.

Eine Aufholjagd sieht anders aus. Auch wenn der Buchhandel für April nominell das erste Umsatzplus des Jahres 2011 registriert, markieren die 2,8% der buchreport-Statistik für das Sortiment einen endgültig verpatzten Jahresauftakt. Beim genaueren Hinsehen entpuppt sich das kleine Plus nämlich als Fortsetzung des Negativtrends:

  • Katastrophale –9,4% aus dem April 2010 bilden den Basiswert für das aktuellste Ergebnis des Umsatztrends. Diese Scharte konnte der Zuwachs im diesjährigen April erkennbar nicht annähernd auswetzen.
  • Dieser Umstand wiegt aufgrund einer kalendarischen Verschiebung umso schwerer: 2010 lag Ostern im März, 2011 dagegen fand das Geschäft zum Fest der Auferstehung komplett im April statt. Mit anderen Worten: Die Impulse, die im März bei einem durchschnittlichen Umsatzminus von 15,3% schmerzlich vermisst wurden, kamen zwar im April, halfen aber dem Sortiment auch nicht wirklich weiter.

Schönes Wetter und dramatische Nachrichten

Auf der Suche nach Ursachen wird man schnell fündig:

  • Sogar die Umsätze des allgemeinen Einzelhandels, die im Gegensatz zu den Buchhandelsumsätzen seit April 2010 stabil im Aufwind waren, sind laut März-Erhebung des Statistischen Bundesamtes wieder preisbereinigt um 3,5% gesunken.
  • Das ungewöhnlich sonnige Frühlingswetter ging eine verhängnisvolle Verbindung mit der dramatischen Nachrichtenlage aus Japan und der arabischen Welt ein: Im „Verdrängungswettbewerb in den Köpfen der Leser“, den Kiepenheuer & Witsch-Verleger Helge Malchow seit Jahresanfang beobachtet, lagen tagesaktuelle Medien und Outdoor-Aktivitäten vorn.  

Hoffnungsträger für den Herbst

Die Hoffnungsträger liegen jetzt in den Verlagen: Die Programme für das wichtigere zweite Halbjahr, die in den nächsten Wochen in die Buchhandlungen flattern. Der Blick auf die Umsatztrend-Statistik der vergangenen Jahre zeigt, dass ein herbstlicher Höhenflug nach schwachem Jahresauftakt zwar selten, aber durchaus möglich ist.

Aus den Verlagen hört man dieser Tage allenthalben optimistische Einschätzungen zur Zugkraft ihrer kommenden Herbstprogramme. Immerhin.

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