Dass der Belletristik-Kracher „Inferno“ von Dan Brown den Spitzenplatz auf der aktuellen SPIEGEL-Bestsellerliste verteidigt, ist keine Überraschung. Der Hoffnungsträger entwickelt sich aber auch in der englischsprachigen Originalausgabe zu einem Renner im Buchhandel: Würden sie gelistet – eine Doppelplatzierung ist laut Reglement ausgeschlossen, aufgenommen wird nur die häufiger verkaufte Ausgabe –, stünde die zeitgleich erschienene US-Version (Random House/Doubleday) auf Rang 9, die britische (Random House UK) auf Platz 23.
Die bilinguale Karriere wirft ein Schlaglicht auf einen Teilmarkt im Aufwind und mit Perspektive. Ergebnisse eines buchreport-Sprachtests in der Branche:
- Buchhandel: Das Sortiment verzeichnet in dem Segment konstante Umsatzzuwächse, weil das Buchpublikum insgesamt weltläufiger wird.
- Buchlogistik: Die großen Zwischenbuchhändler Libri und KNV bestätigen den Trend. Sie haben für das Geschäft mit englischsprachigen Originalstoffen ein ausdifferenziertes Serviceportfolio entwickelt, mit dem der Handel unterstützt wird. Das gilt auch für den seit 2009 zu Umbreit gehörenden Spezialisten Petersen Buchimport.
- Genres: Während sich das Interesse der Buchkäufer bislang im Wesentlichen auf zugstarke Belletristik-Titel konzentrierte, gewinnen jetzt offenbar auch Sachbücher an Gewicht.
- E-Book: Auch im sich formierenden Digitalbereich nimmt die Nachfrage an englischsprachiger Literatur zu.
Das Zusatzgeschäft mit fremdsprachigen Titeln haben bislang vor allem die großen Filialisten im Blick. Wenn Standort und Lage stimmen, kann aber auch das unabhängige Sortiment abrundende Umsätze generieren.
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