In Ken Folletts „Sturz der Titanen“ würden sich Unterhaltung und historischer Unterricht perfekt ergänzen, schreibt Jochen Hieber in der „FAZ“. In dem „Riesenwerk“ über den Ersten Weltkrieg – über das Attentat auf den österreichischen Thronfolger, den Schlieffen-Plan, die Schlachten von Tannenberg oder an der Somme, den Kampf um Verdun oder den uneingeschränkten U-Boot-Krieg – plane und kalkuliere Follett exakt, ohne dass das narrative Vorgehen schematisch, gar fabrikhaft wirke. Der „Erzählgeneral, Romaningenieur und Plotmanager“ habe „ein untrügliches Gespür vor allem für die Wahl, die Charakterisierung und das Zusammenspiel seiner Hauptfiguren.“
Man dürfe es Kunstfertigkeit nennen, wie leichthin und selbstverständlich Follett sein fiktives Personal mit den weltpolitisch und militärisch handelnden Realfiguren der Zeit verbinde, schreibt Hieber.
Schönfärben, die Hauptaktivität des Trivialromans, sei Folletts Sache nicht. Der Autor zeige uns die Welt und deren Akteure konsequent und ausschließlich nur von außen. Das limitiere sein erzählerisches Vermögen und mache ihn beliebt. Andererseits aber gebe er den Lesern so auch die Freiheit, die Leerstellen seines Schreibens mit ihrer eigenen Phantasie zu füllen.
Ken Follett: Sturz der Titanen. Bastei Lübbe 2010, 28 Euro
„FAZ“ (S. 32)
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Sachbuch
Volkmar Billig: Inseln – Geschichte einer Faszination. Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2010. 304 Seiten, 29,90 Euro
„SZ“ (S. 14)
Horst Bredekamp: Theorie des Bildakts. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2007. Suhrkamp 2010, 39,90 Euro
„SZ“ (S. 14)
Ingeborg Gleichauf: Jetzt nicht die Wut verlieren. Max Frisch – eine Biografie. Nagel & Kimche 2010, 17,90 Euro
tagesspiegel.de
Margit Schönberger, Karl Heinz Bittel: Die glückliche Leserin. Knaur 2010, 18 Euro
„FAZ“ (S. 32)
Volker Weidermann: Max Frisch. Sein Leben, seine Bücher. Kiepenheuer & Witsch 2010, 22,95 Euro.
tagesspiegel.de
Wirtschaftsbestseller: Zu den erfolgreichen Titeln des Jahres 2010:
„Handelsblatt“ (S. 80, 81)
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