Der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken geht in diesem Jahr an den Orientalisten und Schriftsteller Navid Kermani. Das teilte der Bremer Senat mit, der den Preis seit 1995 gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung vergibt. Kermani werde ausgezeichnet für seine politischen Analysen, die religionswissenschaftliche Lager überwinden.
Kermani wurde 1967 in Siegen geboren. Er studierte unter anderem Orientalistik und Philosophie in Deutschland und Ägypten. Er ist Mitglied der Deutschen Islamkonferenz und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Und das sind nicht einfach Daten aus seinem Lebenslauf – sie umreißen schon, für was Kermani steht und wofür er den angesehenen Hannah-Arendt-Preis erhält: In seinen Werken würden muslimische Einwanderer zu Mittlern zwischen den europäischen Staaten. Er trete stets für den Dialog zwischen den Religionen ein. Seine poetischen wie auch seine journalistischen Texte würden viel zum Verständnis von Islam und Christentum beitragen, heißt es in der Begründung. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 7500 Euro versehen. Sie wird Kermani Anfang Dezember im Bremer Rathaus übergeben. Der neue Roman „Dein Name“ von Navid Kermani wird am 29. August 2011 im Carl Hanser Verlag erscheinen.
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