Hans-Joachim Gelberg ist tot. Der langjährige Verlagsleiter und Mitbegründer von Beltz & Gelberg starb im Alter von 89 Jahren in Weinheim.
Hans-Joachim Gelberg habe über Jahrzehnte die Kinder- und Jugendliteratur nachhaltig geprägt und aktiv gestaltet, würdigt ihn die Verlagsgruppe Beltz. In den 1970er Jahren habe er wie kein anderer als Pionier für eine neue Kinderliteratur gestanden und unzählige AutorInnen und IllustratorInnen entdeckt und gefördert: „Gelberg wurde zu einem der bedeutendsten Initiatoren einer emanzipierten, inhaltlich und gestalterisch wagemutigen Literatur, die Kinder und Jugendliche ernst nahm und ihr die Freude an Sprache, Worten und Geschichten vermittelte, wie er sie selbst immer verspürte und versprühte.”
Hans-Joachim Gelberg wurde am 27. August 1930 in Dortmund geboren. Nach seiner Ausbildung zum Sortimentsbuchhändler arbeitete er zunächst in dem Beruf, bevor er in die Verlagswelt einstieg. Nach Lektorenjahren bei Arena und im Georg Bitter Verlag (ehemals Paulus Verlag) kam er 1971 zu Beltz. Zusammen mit Verleger Manfred Beltz Rübelmann entwickelte er dort das Kinder- und Jugendbuchprogramm Beltz & Gelberg.
Als Verlagsleiter hat Hans-Joachim Gelberg unter anderem Christine Nöstlinger, Janosch, Peter Härtling, Mirjam Pressler, Klaus Kordon, Josef Guggenmos, Nikolaus Heidelbach, F. K. Waechter, Axel Scheffler und Rotraut Susanne Berner entdeckt und gefördert. 1997 ging er in den Ruhestand, war aber weiter als Herausgeber, Autor und Referent tätig. Unter anderem war er Mitglied des P.E.N. und lehrte am Institut für Jugendbuchforschung der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. 2004 wurde ihm der Friedrich-Boedecker-Preis für seine „außerordentlichen Verdienste um die Förderung der Kinder- und Jugendliteratur” verliehen.
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