Der diesjährige Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik „Wirtschaft.Weiter.Denken.“ geht an den serbisch-US-amerikanischen Ökonomen Branko Milanović. Die Jury ehrt damit sein Buch „Die ungleiche Welt – Migration, das Eine Prozent und die Zukunft der Mittelschicht“. Darin analysiert der Autor den Zusammenhang zwischen globaler Ungleichheit und Migration.
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: „Branko Milanović hat in den vergangenen Jahren maßgeblich zum Verständnis des Problems der globalen Ungleichheit beigetragen. […] Milanović löst in seinem Buch einen vermeintlichen Widerspruch auf: Zwar hat die Ungleichheit zwischen Schwellen- und Industrieländern durch die Globalisierung abgenommen […]. Innerhalb vieler entwickelter Länder hat das Einkommensgefälle jedoch teilweise drastisch zugenommen. Der frühere Weltbank-Ökonom hat damit die Grundlage gelegt, zielgenaue Instrumente zu entwickeln, die es erlauben, die Ungleichheit wieder zu reduzieren.“
Branko Milanović (*1953 in Belgrad) gehört zu den angesehensten Experten weltweit zum Thema Einkommensverteilung. Zurzeit ist er Gastprofessor an der City University of New York. Davor war er unter anderem leitender Ökonom der Forschungsabteilung bei der Weltbank.
Mit dem Preis wollen die Initiator_innen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler_innen ehren, die jenseits der volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des makroökonomischen Mainstreams neue Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen suchen. Ausgelobt wird der Preis jährlich von der Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stiftung. Das Preisgeld beträgt 10.000,- Euro. Unter den bisherigen Preisträger_innen sind Oliver Nachtwey (2017), Mariana Mazzucato (2016) und Mark Blyth (2015).
Die Jury: Prof. Dr. Peter Bofinger (Universität Würzburg, Wirtschaftsweiser), Thomas Fricke (Herausgeber NeueWirtschaftsWunder, Chefökonom European Climate Foundation, Kolumnist Spiegel Online) und Dr. Brigitte Preissl (Chefredakteurin Wirtschaftsdienst und Intereconomics).
Die Preisverleihung findet am Montag, dem 19. März 2018 um 13.00 Uhr im Konferenzsaal, Haus 1 der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin statt.
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