Der deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht ist Laudator bei der diesjährigen Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Aleida und Jan Assmann, meldet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels.
Gumbrecht, geboren 1948 in Würzburg, studierte, nach einem abschließenden Gymnasialjahr am Lycée Henri IV in Paris, Romanistik, Germanistik, Philosophie und Soziologie in Deutschland, Spanien und Italien. Anschließend lehrte er an den Universitäten Konstanz, Bochum und Siegen. 1989 folgte er einem Ruf an die Stanford University in Kalifornien, wo er von 1993 bis 2018 als Albert Guérard Professor in Literature lehrte. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die westliche Philosophie seit dem 18. Jahrhundert, die romanischen Literaturen vor allem des Mittelalters und des frühen 20. Jahrhunderts, sowie die Ästhetik des Sports.
Einem breiteren deutschsprachigen Publikum wurde er durch Beiträge in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der „Neuen Zürcher Zeitung“, der Wochenzeitung „Die Zeit“ und in der Monatszeitschrift „Merkur“, aber auch mit seinen Buchveröffentlichungen bekannt. Die kulturhistorische Studie „1926: Ein Jahr am Rand der Zeit“ (Suhrkamp Verlag, 2001), in der er ein dichtes Panorama des kulturellen Lebens in der Zwischenkriegszeit nachgezeichnet hat, ist auf ebenso große Beachtung gestoßen wie sie Buch „Nach 1945“ (Suhrkamp Verlag, 2012), in dem er sich mit der latenten, unsichtbaren Gegenwart der Vergangenheit auseinandersetzt.
Gumbrecht erhielt zehn Ehrendoktorwürden, unter anderem von der Staatlichen Ilia-Universität in Tbilisi, sowie den Deans‘ Award for Distinguished Teaching at Stanford (1996), den Cuthbertson Award for Exceptional Contributions to Stanford University (2000) und den José Vasconcelos World Award of Education (2012). Im September erscheint sein Buch „Weltgeist im Silicon Valley. Leben und Denken im Zukunftsmodus“ (NZZ Libro).
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