Ende eines hochambitionierten Projekts: Die Berliner Buchhandlung Ocelot – not just another bookstore, steht vor der Schließung. Inhaber Frithjof Klepp musste Ende 2014 den Insolvenzantrag stellen. Nach dem Räumungsverkauf vom 6. bis 14. März gehen in Berlin jetzt wohl die Lichter aus. Verlage, die ihre Bücher zurücknehmen wollen, können sich bis zum 4. März melden.
Gestorben ist die Hoffnung aber noch nicht: „Derzeit liegen mehrere Interessenbekundungen zum Erwerb des Unternehmens vor, wobei die Gespräche noch andauern“, heißt es aus der Kanzlei WallnerWeiß des Insolvenzverwalters Jürgen Wallner. „Eine kurzfristige Unternehmensübertragung“ werde weiterhin angestrebt.
Klepp, der nach einer Lehre bei Kiepert berufliche Stationen als Einkaufsleiter beim Versandhändler Kohlibri und Filialleiter bei Zweitausendeins in Berlin absolviert hat, öffnete Ocelot (265 qm) Anfang 2012 in Berlin-Mitte. Bei der Verknüpfung des stationären Geschäfts mit der Online-Komponente und der Präsentation der Bücher legte er sich die Sprunglatte hoch auf. Das frische Konzept des Gründers bescherte ihm viele Auftritte im Feuilleton.
„In Schieflage ist Ocelot geraten, weil im Businessplan manche Kosten nicht hoch genug kalkuliert waren“, rekapitulierte Klepp Ende 2014 im Interview mit buchreport.de die Ursachen der Insolvenz. Das Tagesgeschäft sei für ihn als Einzelkämpfer so arbeitsintensiv gewesen, dass darunter die Weiterentwicklung des Geschäftskonzepts gelitten habe.
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