Nachdem Hugendubel den Zuschlag bekommen hat, ab 2020 die Messebuchhandlung auf der Leipziger Buchmesse zu übernehmen, meldet sich jetzt die Haufe Group zu Wort, die die vergangenenen 3 Jahre den Buchverkauf auf der Messe gestemmt hat.
Den Messeverkauf habe das Haufe-Unternehmen Haufe Discovery „gerne betreut“, kommentiert Geschäftsführer Mirza Hayit die Meldung des Betreiberwechsels gegenüber buchreport. Für die Mitarbeiter am Leipziger Standort sei es natürlich etwas Besonderes gewesen, hier ihre Kompetenz zeigen zu dürfen. Aber: „Mit einem rein margengetriebenen Geschäftsmodell ist dieser Service und Invest dabei nicht wirtschaftlich zu realisieren. Zumindest nicht ohne Änderung der Zusammenarbeitsprinzipien zwischen Messe, Verlagen und Dienstleister. Aus diesem Grunde haben wir uns daher auch nicht mehr an der Ausschreibung beteiligt.“
Im Nachgang fasst Hayit die „Key Facts“ der letzten 3 Jahre zusammen:
- Mit einem neuen modernen Standkonzept wurde das Kauferlebnis der 1300 qm großen Messebuchhandlung komplett relauncht, zusätzlich eine neue 1200 qm große Kinderbuchhandlung und eine 300 qm große Fantasy Buchhandlung ins Leben gerufen.
- Über 10.000 Titel seien so dem Messepublikum zugänglich, sichtbar und kaufbar gemacht worden.
- Um den Barverkauf in den Hallen, bei den Veranstaltungen und Verlagsständen zu ermöglichen, hat Haufe Discovery mit 240 Messeaushilfen und 180 mobilen Kassen ein neues Bezahl- und Servicemodell eingeführt, um den Besucher am „Touchpoint seiner Wahl“ bedienen zu können.
- 380 Verlage haben den kostenfreien Service der mobilen Kassen an Ihrem Stand genutzt.
- 1500 Veranstaltungen wurden während der Messe mit Ware beliefert und den Verkauf organisiert.
- In Summe konnten der Barumsatz in den 3 Jahren für alle Marktteilnehmer um 80% gesteigert werden.
Die Übergabe des Buchverkaufs an Hugendubel ist auch mit konzeptionellen Veränderungen verbunden. So sollen die Verlage den Buchverkauf an ihren Ständen auch selbstständig organisieren können.
Herr Hamacher, ich bitte Sie.
„kostenfreiem Service“ bezieht sich auf andere Dinge, gemeint ist nicht der Verzicht auf einen Buchhändlerrabatt.
Sie sollten für sich beurteilen, welchen nominalen Betrag Sie selbst mit ihrem Verkauf beigetragen haben, um eben jene Verkaufsmöglichkeit erst zu ermöglichen. Immerhin war der eigenhändige Verkauf nicht freigegeben.
Das ist ja nun der Witz des Jahres….. von „kostenfreiem Service“ kann nun wirklich nicht die Rede sein, wenn Haufe sich bei den mobilen Kassen 38% des Verkaufspreises unter den Nagel gerissen hat. Ich kenne keinen kleinen Verlag, der nicht gejubelt hat, als dieser Unsinn abgeschafft wurde.