Die aktuelle Frühjahrsumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hat ergeben, dass sich die Geschäftserwartungen von Handelsunternehmen aller Größen verschlechtern. Demnach erwarten nur noch 30% (Vorjahr: 37%) der 1000 befragten Unternehmen für das erste Halbjahr 2019 steigende Erlöse. Insbesondere kleinere Unternehmen seien mit der Geschäftslage unzufrieden, heißt es vom Verband.
Deshalb fordert der HDE eine Wirtschaftspolitik, die den Mittelstand stärkt: „Der mittelständische Handel braucht politische Unterstützung, um im aktuellen Strukturwandel bestehen und von der Digitalisierung profitieren zu können“, so Geschäftsführer Stefan Genth. Er sieht vor allem Reformbedarf bei der Unternehmensbesteuerung:
- Die Hinzurechnungsregelungen bei der Gewerbesteuer wirkten sich in vielen Fällen krisenverschärfend aus.
- Die Kosten für die Energiewende seien ungerecht verteilt und belasteten Händler und Privatverbraucher überproportional. Anstelle des bisherigen Umlagesystems solle die Energiewende über einen CO2-Preis finanziert werden.
Weitere Forderungen betreffen die Infrastruktur mit dem Ausbau und Erhalt des Straßennetzes sowie des öffentlichen Personennahverkehrs.
Für 2019 rechnet der HDE aber weiterhin mit einem Umsatzplus, denn insgesamt seien die Rahmenbedingungen Handel gut:
- Die Unternehmen sollen ihren Umsatz um 2% auf knapp über 537 Mrd Euro erhöhen.
- Der stationäre Einzelhandel soll dabei um nominal 1,3% wachsen.
- Die Erlöse im Online-Handel sollen um rund 9% auf 57,8 Mrd Euro erhöhen.
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