Der Handelsverband HDE reagiert mit Unverständnis auf die Ankündigung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), Plastiktüten komplett verbieten zu wollen.
Schulze hatte in der „Bild am Sonntag” verkündigt, dass ihr Ministerium an einem entsprechenden Gesetzesentwurf arbeite: „Die freiwillige Vereinbarung mit dem Handel zur Verringerung der Tüten war sehr erfolgreich. Seit 2016 sinkt der Verbrauch deutlich. Das sichern wir jetzt mit dem Verbot ab“, wird Schulze von dem Blatt zitiert.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sieht das allerdings kritisch. „Die Einzelhändler haben Wort gehalten und die Vereinbarung mit dem Bundesumweltministerium übererfüllt“, sagt er. „Wenn die Plastiktüten komplett verboten werden, stellt sich die Frage nach umweltfreundlichen Alternativen.“ Und überhaupt: Angesichts des geringen Anteils von Tüten am Plastikmüll sei Schulzes Vorhaben „reine Symbolpolitik”.
Genth hat sich bereits früher gegen ein Komplett-Verbot von Plastiktüten ausgesprochen und dabei auch die freiwillige Selbstverpflichtung des Handels angeführt, mit der der Verbrauch von Plastiktüten seit 2016 um knapp zwei Drittel gesenkt worden sei. Nach Angaben der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) lag der Verbrauch 2018 noch bei 2 Mrd Tüten.
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