Vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen am Dienstag ist die politische Diskussion über die Corona-Strategie für den Herbst in vollem Gang, und auch die Wirtschaftsverbände positionieren sich. Einer von ihnen ist der Handelsverband HDE.
Der Verband plädiert, wie schon früher, dafür, weitere Lockdowns mit Ladenschließungen und empfindlichen Einnahmeausfällen für den Handel zu verhindern: „Mit den Lehren und Erkenntnissen aus dem bisherigen Pandemiemanagement lässt sich ein erneuter monatelanger Lockdown ohne Perspektive und Planungssicherheit verhindern. Die Anwendung der bisherigen Inzidenzwerte für staatliche Anordnungen bis hin zur Schließung der Nonfood-Geschäfte und ganzer Innenstädte ist weder unter epidemiologischen noch unter rechtlichen Gesichtspunkten zu rechtfertigen“, meint HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE fordert deshalb einen „differenzierten Kriterienkatalog”, in dem neben der Inzidenz weitere Kennzahlen wie die Hospitalisierungsrate, die Intensivbettenauslastung und die Impfquote berücksichtigt werden. Genth: „Die Politik darf jetzt nicht den einfachen Weg des ‚Weiter so’ wählen und in den nächsten Lockdown hineinschlittern. Es geht jetzt um passgenaues und wohldosiertes Handeln.“
Daneben brauche es vor allem auch eine schnellere Impfkampagne. Der HDE hat daher zusammen mit Einzelhandelsunternehmen die Kampagne „Leben statt Lockdown“ gestartet, mit der vor allem per Plakaten und Informationsmaterialien in den Geschäften fürs Impfen geworben wird. An einigen Standorten soll es außerdem in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsämtern Impfangebote geben.
Kommentar hinterlassen zu "HDE: Nicht in den nächsten Lockdown hineinschlittern"