Die 1977 in Lübeck geborene Schriftstellerin Svealena Kutschke erhält den Hebbel-Preis 2022.
Seit dem Erscheinen ihrer ersten beiden Romane „Etwas Kleines gut versiegeln“ (2009) und „Gefährliche Arten“ (2013) hat sie die deutsche Gegenwartsliteratur vielfältig bereichert. Mit „Stadt aus Rauch“ (2017) hat sie einen Generationenroman über ihre norddeutsche Geburtsstadt vorgelegt, der zugleich ein Roman über die deutsche Geschichte der letzten 150 Jahre ist. 2019 publizierte sie ihr erstes Theaterstück „zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden“, das erfolgreich im Rahmen der Autorentheatertage des Deutschen Theaters Berlin uraufgeführt wurde. 2021 erschien ihr vierter Roman „Gewittertiere“. In Gestalt der Geschichte der Geschwister Colin und Hannes legt die Autorin schonungslos eine sprachlich beeindruckende Milieustudie der westdeutschen Provinz nach dem Fall der Mauer vor. Sie schildert, wie alltäglich rechtsextreme Gewalt und Fremdenhass hier sind und welche verheerenden psychischen Folgen eine Jugend in dieser vermeintlichen Idylle haben kann.
Der mit 5000,- € dotierte Hebbel-Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist der älteste Literaturpreis Schleswig-Holsteins. Er wird im Rahmen einer Feierstunde am 20. März 2022 im Hebbel-Museum Wesselburen (Dithmarschen) übergeben, wenige Tage nach dem 209. Geburtstag des Namensgebers Friedrich Hebbel. Getragen wird er von der Friedrich-Hebbel-Stiftung in Kiel, die auf eine Initiative von Hebbels Witwe Christine zurückgeht. Zu den bisherigen Trägern des Hebbel-Preises zählen Feridun Zaimoglu, Dirk von Petersdorff, Karen Duve, Jochen Mißfeldt, Nis-Momme Stockmann und Berit Glanz.
Der Hebbel-Preis 2022 wird unterstützt von der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG.
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