Helmut Schmidt (1918-2015), Bundeskanzler a.D., war ein Vollblutpolitiker, der bis zuletzt zu tagespolitischen Themen Stellung bezog. Er ist der Autor zahlreicher Bücher, in denen er aus seinem bewegten Leben berichtet. Aber auch andere Autoren haben sich seiner gewidmet. Die wichtigsten Werke hier im Überblick:
„Was ich noch sagen wollte“, Helmut Schmidt, Beck
In seinem letzten Buch „Was ich noch sagen wollte“, das im März diesen Jahres erschien, gibt Helmut Schmidt Einblicke in die Grundlagen seines persönlichen Handelns. Dabei erklärt er, welche Menschen und Ereignisse ihn auf seinem Weg beeinflussten. Ein Aspekt des Werkes sorgte jedoch für besonderes Aufsehen: Schmidt gab erstmals öffentlich zu, seine Frau Loki, mit der er 68 Jahre verheiratet war, mit einer anderen Frau betrogen zu haben. Trotz Trennungsgedanken hielt die Ehe der Affäre stand.
„Außer Dienst: eine Bilanz“, Helmut Schmidt, Siedler
2008, knapp 26 Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Kanzleramt, veröffentlichte Schmidt sein Buch „Außer Dienst: eine Bilanz“. Darin beschreibt er, wie er zu den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen steht, die seither eingetreten sind – und wie er die Zukunft Deutschlands sieht. Ergänzt durch persönliche Erinnerungen ist dieses Buch nicht nur ein politisches Vermächtnis, sondern auch ein Einblick in sein Privatleben.
„Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt“, Giovanni di Lorenzo, Kiepenheuer & Witsch
Helmut Schmidt war ein starker Raucher. Deswegen erscheint der Titel „Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt“ sehr plausibel. Doch immer wenn Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur von „Die Zeit“, den Altkanzler am Freitagnachmittag traf, wurde nicht nur geraucht, sondern auch heftig debattiert. Die durch die Gespräche entstandenen Texte versammelt dieses Werk.
„Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde“, Loki Schmidt, Goldmann
Niemand kannte Helmut Schmidt besser als seine Ehefrau Hannelore, besser bekannt als Loki (1919-2010). Um mehr über den Altkanzler zu erfahren, empfiehlt sich daher auch ein Blick in ihre Memoiren, die sie in „Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde“ niederschrieb. Wie der Titel schon nahelegt, berichtet sie darin vom Leben im Rampenlicht und dahinter.
„Helmut Schmidt: Die Biografie“, Hans-Joachim Noack, Rowohlt
2008 wurde „Helmut Schmidt: Die Biografie“ veröffentlicht. Der Reporter Hans-Joachim Noack, der Schmidts Karriere über Jahre verfolgt hatte, porträtiert darin das Leben und den Aufstieg des Norddeutschen. Dafür erhielt der Autor Zugang zum Privatarchiv.
„Weggefährten – Erinnerungen und Reflexionen“, Helmut Schmidt, btb
„Weggefährten“ ist Schmidts wohl persönlichstes Buch. 1998 blickte er darin auf sein bisheriges Leben zurück und auf die Freundschaften, die dieses prägten. Von Franz-Josef Strauß bis zu Loriot erzählt der ehemalige Staatsmann darin von allerlei Kameradschaften und Menschen, die ihn durch sein Leben begleiteten.
„Mein Europa: Mit einem Gespräch mit Joschka Fischer“, Helmut Schmidt, Hoffmann und Campe
Schmidt hat in seiner Amtszeit das heutige Europa nachhaltig geprägt. In „Mein Europa“ sind zahlreiche Artikel, Reden und Beiträge zusammengetragen, die sich mit diesem Thema befassen. Besonders aufschlussreich ist, dass die einzelnen Texte einen Querschnitt über den Zeitraum von circa 1953 bis 2013 darstellen. Schmidts Ansicht ist währenddessen immer gleich geblieben: Ein starkes Europa ist für Deutschland wichtig.
„Loki“, Hannelore Schmidt, Hoffmann und Campe
Loki Schmidt erzählt ihr facettenreiches Leben. Sie beschreibt ihren Weg aus einer Arbeiterfamilie bis zur Kanzlergattin an der Seite ihres Mannes Helmut, berichtet von ihrer Arbeit für die von ihr gegründete Stiftung Naturschutz Hamburg und für die Stiftung zum Schutz gefährdeter Pflanzen. Eine beeindruckende Autobiografie.
Kommentar hinterlassen zu "Helmut Schmidt: die wichtigsten Bücher"