Hetzschrift wird kommentiert

In fünf Jahren wird das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) Adolf Hitlers Bekenntnisbuch „Mein Kampf“ als kommentierte, wissenschaftliche Edition herausbringen, berichtet Sven Felix Kellerhoff in der „Welt“. Genau 70 Jahre nach Hitlers Selbstmord werden dann die vom bayerischen Finanzministerium wahrgenommenen und blockierten Urheberrechte auslaufen.

Obwohl es einzelne Vorarbeiten gibt, werde die seriöse Arbeit an einer Hitler-Edition mehrere Jahre dauern. Fehler wie bei der Edition von Hitler-Schriften aus den Jahren 1905 bis 1924, in die versehentlich auch 76 Fälschungen von Konrad Kujau aufgenommen wurden, dürften nicht noch einmal passieren, heißt es.

Die jetzt bekannt gewordene Entscheidung komme beinahe im letzten Moment, schreibt Kellerhoff: Wenn in fünf Jahren die wissenschaftlich-kritische Ausgabe von „Mein Kampf“ erscheinen werde, würden weltweit wohl auch rechtsextreme Verleger auf das Auslaufen der Urheberrechte warten. Ab dem 30. April 2015 könne sie niemand mehr an der Verbreitung von Hitlers Hetzschrift hindern.

welt.de

VERLAGE

Hubert Burda: Zum 60. Geburtstag des Verlegers schreibt der Schriftsteller Peter Handke einen Beitrag.
„Zeit“ (S. 44)

BÜCHER & AUTOREN

Joel Agee: Der Schriftsteller las im Berliner Brechthaus aus seinem Buch „In the House of my Fear“ über seine amerikanische Jugend in der DDR.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)

Michael Maar: Der Essayist und Literaturkritiker wird mit dem Heinrich-Mann-Preis 2010 der Berliner Akademie der Künste geehrt.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)

J. D. Salinger: Ein Nachruf auf den Autor des Bestsellers „Der Fänger im Roggen“.
„Zeit“ (S. 44)

Booker Preis: Die Auszeichnung für das Jahr 1970 wird nachträglich 2010 vergeben. Das teilten die Organisatoren des britischen Literaturpreises in dieser Woche mit. Hintergrund der Ankündigung ist die Entdeckung des Booker-Archivars Peter Straus, dass die Neuerscheinungen des Jahres 1970 seinerzeit komplett durchs Raster gefallen waren.
welt.de

ONLINE

Google: „Goojje“, die chinesische Kopie der Suchmaschine Google, verzeichnet kaum drei Wochen nach dem Start am 14. Januar schon zwei Millionen Zugriffe sowie 600.000 Nutzer oder Nutzergruppen am Tag. Gegründet von acht Studenten und Programmierern in der südchinesischen Provinz Guangdong, beschäftigt Goojje heute 150 Ehrenamtliche, darunter gut die Hälfte Hochschüler.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 18)

Apple iPad: Der neue Tablet-Computer ist noch gar nicht auf dem Markt, schon gibt es die ersten Trojaner. Security-Experten warnen vor Cyberkriminellen, die Phishing betreiben.
chip-online

MEDIEN & MÄRKTE

Spielwaren: Einige deutsche Hersteller verzeichnen Zuwächse. Die Wachstumssparte der Branche ist das Lizenzgeschäft. Es sei ein Trend, aber wirkliche Megatrends, welche die Branche auf Jahre hinaus bestimmen, verändern oder antreiben würden, seien nicht in Sicht, urteilt Uwe Ritzer anlässlich der Nürnberger Spielwarenmesse.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 21), Weitere Berichte: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 14), „Handelsblatt“ (S. 33), tagesspiegel.de

Ravensburger Spiele: Der schwäbische Hersteller verzeichnet erstmals seit sechs Jahren einen Umsatzrückgang. 2009 verringerten sich die Erlöse um 1,7 Prozent auf 293 Mio. Euro. Das Minus begründet Vorstandschef Karsten Schmidt mit einem schwächeren Auslandsgeschäft.
welt.de, „Financial Times Deutschland“ (S. 7)

Time Warner & News Corp.: Die Medienkonzerne schreiben dank erfolgreicher Filmproduktionen – zum Beispiel „Avatar“ – wieder schwarze Zahlen.
„Handelsblatt“ (S. 30), welt.de, „Financial Times Deutschland“ (S. 8)