Weltweit nimmt die Zahl von Universitätsverlagen zu, auch deutsche Hochschulen wollen sich diesem Trend nicht entziehen: Vor wenigen Tagen ist der Verlag Düsseldorf University Press gegründet worden. Die Initiative ging von einer Gruppe mehrerer Professoren der Heinrich-Heine-Universität aus, die nach eigenem Bekunden „auf hohem wissenschaftlichem Niveau“ Monografien, Sammelbände, Lehrbücher und wissenschaftliche Ratgeber „zeitnah und anspruchsvoll“ herausgegeben sehen wollen. Das Gründungskapital wurde vor allem von Professoren gezeichnet sowie von der Universität selbst. Getragen wird die Initiative von rund 50 Wissenschaftlern aus allen Fakultäten.
Hintergrund der Zunahme von Universitätsverlagen ist die Kritik an den Zuschüssen, die Privatverlage für die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Publikationen verlangen, als auch an zu hohen Endkundenpreisen, die in den Hochschulen als nicht wissenschaftsfreundlich angesehen werden. „Ein Preisvergleich der Druckkostenzuschüsse von verschiedenen Privatverlagen mit Kassel University Press ergab, dass die Privatanbieter erheblich teurer sind; in einem – extremen – Fall lag die Differenz bei rund 8000 Euro für die Verlagsveröffentlichung einer Dissertation“, hat Axel Halle vom Deutschen Bibliotheksinstitut (DBI) beobachtet. Auch die Endkunden des Buchhandels, so Halle, würden oft überhöhte Preise für die Wissenschaftspublikationen bezahlen müssen.
Privatwirtschaftliche Verlage hingegen halten Uni-Verlagen vor, sie würden Steuergelder einsetzen, um ihr Geschäftsmodell anzugreifen. Die Beunruhigung wird in Zukunft nicht abnehmen: Derzeit wird die Gründung weiterer Universitätsverlage betrieben, u.a. in Münster, Köln und Cottbus.
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