Schon auf der Frankfurter Buchmesse war die Rede von einer Ganske-Krise, bei der auch die Buchtochter Hoffmann und Campe im Zentrum stehe – was von Ganske seinerzeit gegenüber buchreport dementiert wurde. Jetzt legt das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“ nach.
Nach Recherchen der Springer-Publikation kämpfen nicht nur der Jahreszeitenverlag („Petra“, „Für Sie“, „Zuhause Wohnen“), sondern auch Hoffmann und Campe mit hohen Verlusten. Nach internen E-Mails, die „Bilanz“ vorlägen, wurde für das Geschäftsjahr 2013 ein Verlust von 3,4 Mio Euro prognostiziert, bei Einnahmen von 8,3 Mio Euro.
Update: Inzwischen hat HoCa auf den Bericht reagiert – und indirekt dementiert: Der Verlag rechne in diesem Jahr „mit einem der höchsten Umsätze in der Verlagsgeschichte“. Die Hamburger erinnern in der Pressemitteilung daran, dass der Verlag ein Jahr nach dem Wechsel an der Verlagsspitze – Daniel Kampa folgte Günter Berg – auf Erfolgskurs sei.
Als Gründe verweist die Ganske-Tochter auf den Erfolg von Jaron Lanier, Träger des Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2014 – sein Buch „Wem gehört die Zukunft“ sei bis heute über 50.000 Mal verkauft worden. Weitere erfolgreiche Titel seien das „SportBild WM-Buch“ (250.000 Exemplare), „Schmidt / Lenz – eine Freundschaft“ von Jörg Magenau, „Brennerova“ von Wolf Haas und „Der ganz offene Brief“ von Loriot.
Weitere Meilensteile seien
- die Rückgewinnung des Titels „Guinness World Records“, der mit einer Auflage von 285.000 Exemplaren ein gewichtiger Umsatzbringer sei,
- die Gründung des Atlantik Verlags und der Lancierung der Atlantik-Taschenbücher (Programmerweiterung und Zweitverwertung eigener Inhalte, Übernahme der kompletten Backlist von Agatha Christie),
- die Vertriebskooperation mit dem Karl Rauch Verlag (und dessen Longseller „Der kleine Prinz“, Antoine de Saint-Exupéry).
HoCa-Verleger Daniel Kampa zeigt sich selbstbewusst: „Wem gehört die Zukunft? fragt Jaron Lanier in seinem preisgekrönten Sachbuch. Für die Verlagsleitung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Antwort klar: Die Zukunft gehört dem Hoffmann und Campe Verlag.“
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