Am 6. März um 22.03 Uhr sendet SWR2 den ersten Teil des Hörspiels „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ nach dem gleichnamigen Roman von Robert Musil. Musils Romandebut, 1906 erschienen, erzählt eine jugendliche Entwicklungsgeschichte im Kontext autoritär-militärischer Erziehung in der Donau-Monarchie, im Kern jedoch geht es um die moralfreie und funktionale Darstellung der Mechanismen von sexuellen Grenzerfahrungen.
Um das Jahr 1900: In einem Militärinternat zur Aufzucht künftiger Eliten, gerät der Zögling Törleß in einen Zustand der Verwirrung, die seinen künstlerischen wie analytisch-intellektuellen Charakter zum Erwachen bringt. Der Mitzögling Basini, obgleich aus vermögendem Hause, bestiehlt seine Mitschüler, um seine Schulden durch Prasserei und Hurenbesuche zu begleichen. Er wird von Törleß’ Freunden Reiting und Beineberg entlarvt. Gemeinsam mit Törleß wollen sie Basinis Tat der Schulleitung nicht anzeigen, wenn er ihnen fortan in ihrem Dachbodenversteck zu Willen ist. An ihm, der die Opferrolle zunehmend bereitwilliger annimmt, erproben sie ihre Vorstellungen von sexueller Hörigkeit und Demütigung. Törleß beobachtet anfänglich nur aus distanziert-interessierter Perspektive die Experimente an Basini, erliegt dann dem Faszinosum ebenfalls für kurze Zeit, um sich aber am Ende abzuwenden.
(Teil 2, Donnerstag, 13. März, 22.03 Uhr)
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