Der aktuelle Fall des Journalisten Hubert Seipel, der Medienberichten zufolge mutmaßlich Zahlungen aus Russland für Buchprojekte erhalten haben soll, führt zu Reaktionen auch im Buchhandel.
Der Verlag Hoffmann und Campe, wo 2022 zuletzt der Titel „Putins Macht“ erschienen war, der sich vier Wochen lang auch im Bestseller-Ranking Taschenbuch Sachbuch gehalten hatte, hat nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) den Verkauf gestoppt. Im Bericht heißt es: „Der Hoffmann und Campe Verlag hat sich aufgrund des vom SPIEGEL und des ZDF veröffentlichten Berichts zu Hubert Seipel entschlossen, dessen Bücher nicht mehr zum Verkauf anzubieten.“
Pikant: Im damaligen Klappentext hieß es „Kaum jemand kennt Wladimir Putin so gut wie Hubert Seipel, der als einziger westlicher Journalist einen direkten, persönlichen Zugang zu ihm hat.“ Eine Anmerkung, die im Lichte der heutigen Erkenntnisse ganz anders wirkt.
Tatsächlich ist der Titel aktuell nicht mehr gelistet, auch auf der Webseite des Verlags existiert aktuell nur noch der Autorensteckbrief. Ansonsten heißt es dort nun „Keine veröffentlichten Bücher gefunden“.
Wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet, hätten auch andere Auftraggeber, darunter der „NDR“ auf die Berichte reagiert. Man prüfe rechtliche Schritte gegen Seipel, der 2012 und 2014 für den Sender Beiträge mit und über Putin produziert haben soll,
Seipel habe zunächst den Erhalt von Geldern bestritten, dem SPIEGEL gegenüber aber eingeräumt, Gelder für Buchprojekte erhalten zu haben.
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